Mittelschwaebische Nachrichten
Weiter mit Ismaik
Der Viertligist setzt die Verbindung mit dem umstrittenen Investor fort
München Trotz eines Misstrauensvotums des TSV 1860 München wird der Fußball-Viertligist die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Investor Hasan Ismaik vorerst fortsetzen. Der Klub wird die – von den Vereinsmitgliedern im Juli formal geforderte – Kündigung der Kooperation mit der Beteiligungsgesellschaft des Geldgebers innerhalb von sechs Monaten nicht aussprechen. Das Präsidium und der Verwaltungsrat der „Löwen“haben dies in einer Sitzung am 15. Dezember gemeinsam entschieden.
Der Beschluss am 23. Juli zur Kündigung wurde mit dem Vorbehalt „nach Zustimmung des Verwaltungsrats“versehen. Die Münchner holten danach ein juristisches Gutachten für eine „seriöse ChancenRisiko-Analyse“ein, wie sie schrieben. Das Präsidium und der Verwaltungsrat des TSV kamen demnach zu dem Schluss, „dass unter den aktuellen Rahmenbedingungen eine Umsetzung des Mitgliederbeschlusses eine Schmälerung der Handlungsmöglichkeiten und der Rechtspositionen des Vereins nach sich ziehen würde“. Präsident Robert Reisinger hatte schon nach der Mitgliederversammlung seine Bedenken gegen das Votum geäußert. „Dieser Antrag, wenn er so gestellt wird, zwingt uns zu handeln“, sagte er, „ohne dass wir darüber nachgedacht haben, ob dieses Handeln sinnvoll ist.“Ismaik erwarb bei seinem Einstieg 2011 als Investor 60 Prozent der 1860-Anteile, aber nur 49 Prozent der stimmberechtigten Anteile. Streitpunkt war seitdem stets der nach seiner Ansicht zu geringe Einfluss auf die Geschäfte des TSV. Einen Abschied lehnt er dennoch ab. Sportlich zahlte sich das Investment für Ismaik nicht aus. Im Sommer stieg der Verein aus der 2. Bundesliga ab. Weil Ismaik danach eine weitere Geldspritze verwehrte, mussten die „Löwen“in die 4. Liga. Dort sind sie zur Winterpause immerhin Tabellenführer.