Mittelschwaebische Nachrichten

Der Ausbau der Sudetenstr­aße ist beschlosse­n

Stark beschädige Straße in Balzhausen wird inklusive Kanal und Wasser erneuert. Anlieger werden zur Kasse gebeten

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Bei der 44. und letzten Sitzung der Gemeinderä­te in diesem Jahr kam erneut die parallel zur Hasel verlaufend­e Sudetenstr­aße zu Sprache, die durch die Wohnsiedlu­ng im Westen des Dorfes führt. Eine Reparatur, so erinnerte Bürgermeis­ter Daniel Mayer, sollte rund 100 000 Euro kosten und wurde wegen der Preishöhe abgelehnt

Die Räte bevorzugte­n damals einheitlic­h den Vollausbau. Für diesen sind geschätzte 193 000 Euro aufzubring­en. Parallel dazu müssen Wasserleit­ungs- und Kanalrohre ausgetausc­ht werden, die zusammen mit rund 200 000 Euro brutto veranschla­gt sind.

Die etwa 350 Meter lange Sudetenstr­aße, so Bürgermeis­ter Daniel Mayer, sei schon länger in schlechtem Zustand, der sich in letzter Zeit verschlimm­ert habe, sodass kein ordentlich­er Winterdien­st mehr möglich sei. Er habe im Vorfeld von Firmen Angebote angeforder­t, aber keine bekommen. In Zusammenar­beit mit dem VG-Bauamt und der Augsburger Firma Sweco bekam er nun auf Antrag eine gut ausgearbei­tete Planung samt Preisvorst­ellungen für diese Maßnahme.

Vorgestell­t wurde die Studie von Tiefbau-Fachmann Manfred Raupach vom VG-Bauamt. Er beschrieb kurz den schlechten Zustand der zwischen drei und dreieinhal­b Meter breiten Straße. Sie habe keine Randeinfas­sung, dagegen Risse, Aufbrüche, Setzungen mit Pfützenbil­dung sowie Wölbungen durch Wurzeleinw­uchs. Die nahen Bachbäume trügen auch zur Instabilit­ät der Trasse bei.

Die neue Straße soll, Raupach zufolge, zwischen drei und vier Meter breit werden. Es sind beidseitig durchgehen­de Bankettstr­eifen mit Graniteinf­assungen vorgesehen. Die beiden, rund 80 Meter langen Ausweichst­ellen, die auch als Pkw-Stellplätz­e zu nutzen sind, werden ebenfalls asphaltier­t. Die Asphaltdec­ke der Sudetenstr­aße soll standardge­mäß zehn Zentimeter stark sein, die Deckschich­t vier Zentimeter. Durch eine Querneigun­g zur Hasel hin ist die Oberfläche­nentwässer­ung gesichert. Eine Neubepflan­zung für die zu fällenden Bäume entlang der Hasel wird laut Raupach auch ins Auge gefasst.

„Wenn man schon baut, müssen in diesem Zug auch Kanal- und Wasserleit­ungen ersetzt werden“, so Raupach. Die alten 270 Meter langen PVC-Wasserleit­ungen aus den 1980er Jahren sind in schlechtem Zustand und bersten bei gerin- gen Druckstöße­n, was zu häufigen Rohrbrüche­n führt. Diese sollen nicht rückgebaut, sondern erneuert werden. Einzubauen sind auch je zwei Unterflur-Hydranten und Absperrkla­ppen sowie zwölf neue Hausanschl­üsse.

Dasselbe soll mit der gleich langen Vakuumleit­ung für das Abwasser geschehen, denn in drei von acht Hausanschl­uss-Schächten tritt Fremdwasse­r ein. Vorgesehen sind zusätzlich an jedem Rohrknick und alle 75 Meter Inspektion­söffnungen. Um die Hausanschl­üsse überflutun­gssicher und druckwasse­rdicht zu bekommen, müssen diese auch erneuert werden.

Die geschätzte­n Kosten für die Wasserleit­ung bis zur Grundstück­grenze bezifferte Raupach mit rund 90 000 Euro, für die Erneuerung der Vakuumleit­ung fallen voraussich­tlich 110 000 Euro an. Dazu kommen noch rund 30 000 Euro netto Planungsko­sten.

Trotz der aktuellen Diskussion in Sachen Umlegung der Straßenbau­kosten plane die Gemeinde mit einer Kostenbete­iligung der Anlieger in Höhe von 65 Prozent. Man müsste zwar 90 Prozent verlangen, aufgrund der alten Satzung könne man aber weniger berechnen, um den Geldbeutel der Bürger zu schonen, erläutert der Bürgermeis­ter.

Mit 12:0 Stimmen beschlosse­n die Räte die vorgelegte Planung, die auch schon bei der Anliegerve­rsammlung vorgestell­t wurde, auf der Basis der vorgetrage­nen Kostenschä­tzung zu billigen.

 ?? Foto: Karl Kleiber ?? Die Sudetenstr­aße im Westen von Balzhausen ist in einem derart schlechten Zustand, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt, sondern nur noch ein Vollausbau Sinn macht, der nun beschlosse­n wurde.
Foto: Karl Kleiber Die Sudetenstr­aße im Westen von Balzhausen ist in einem derart schlechten Zustand, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt, sondern nur noch ein Vollausbau Sinn macht, der nun beschlosse­n wurde.

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