Mittelschwaebische Nachrichten

Raiba Vorstand hat nach der Fusion gut lachen

Die Struktur der neuen Raiffeisen­bank Schwaben Mitte nimmt Gestalt an. Warum das Warengesch­äft auch künftig wichtig bleibt

- VON PETER BAUER

Krumbach „Technische Fusion“: Es sind zwei Worte, die das, was da zu stemmen war, nur unzureiche­nd umschreibe­n. Unter anderem mussten 23000 Konten der bisherigen Krumbacher Raiffeisen­bank umgestellt werden, ebenso das Onlinebank­ing. Vereinen bietet die fusioniert­e Bank Schwaben Mitte bei der Erstellung der Jahresrech­nungen Hilfe an. Dabei deutet sich aber auch an: Es ist noch einiges zu leisten bei der Umsetzung der Fusion, bei der die bisherigen Raiffeisen­banken Iller-Roth-Günz und Krumbach zusammenfa­nden. Aber es ist auch schon eine ganze Menge geschafft, fast exakt 100 Tage nach jener „technische­n Fusion“. Als die Vorstandsm­itglieder Helmut Graf (neuer Vorstandsv­orsitzende­r), Otto Wengenmaye­r (stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r), Uwe Köhler und Franz-Josef Mayer über das bisher Erreichte berichten, klingt aus ihren Worten auch Erleichter­ung und Zufriedenh­eit heraus.

Wer macht künftig was im Vorstand? Graf betreut weiterhin den Marktberei­ch der bisherigen Raiba Iller-Roth-Günz, Köhler wie bislang den Marktberei­ch der bisherigen Raiba Krumbach. Trotz organisato­rischer Fusion bleiben damit die Ansprechpa­rtner nach außen dieselben. Mayer kümmert sich schwerpunk­tmäßig um die Organisati­on des internen Ablaufs. Wengenmaye­r (bisher Vorstandsv­orsitzende­r der Raiba Krumbach) betreut schwerpunk­tmäßig Sonderproj­ekte der Fusion. Im Mai 2018 wird der 62-Jährige in den Ruhestand gehen. Krumbach ist Sitz der neuen Bank und neben Altenstadt, Babenhause­n, Bellenberg und Erkheim das fünfte und größte Kompetenzz­entrum. Diese regionale Verwurzelu­ng sei die Stärke der Bank und dies soll auch in der neuen, fusioniert­en Bank weiter gepflegt werden, hebt der Vorstandsv­orsitzende Helmut Graf hervor. Über Jahrzehnte beruflich fest verankert bei den Genossensc­haftsbanke­n: So könnte man das Profil des neuen Vorstands umschreibe­n. Der 52-jährige gebürtige Mindelheim­er Graf begann im Alter von 16 Jahren eine Lehre bei der Raiffeisen­bank KirchheimM­indelheim. Seit 2008 war er Vorstandsv­orsitzende­r der Raiffeisen­bank Iller-Roth-Günz. Graf wohnt in Babenhause­n, er ist verheirate­t und hat einen 23-jährigen Sohn. Wenn neben dem arbeitsint­ensiven Job als Vorstandsv­orsitzende­r Zeit bleibt, entspannt sich Graf gerne bei der Gartenarbe­it und beim Joggen.

Sein 59-jähriger Vorstandsk­ollege Mayer ist in Günzburg geboren, er arbeitet seit 1982 für die Raiffeisen­bank. Damals begann er bei der Raiba Illerberg-Thal. Mayer, verheirate­t, hat einen achtjährig­en Sohn. In der knapp bemessenen Freizeit kocht er gerne und er ist ein ausdauernd­er Leser. Wengenmayr, 62, und Köhler, 57, sind in Krumbach sozusagen alte Bekannte. Wengenmayr, 1955 in Jettingen geboren, stand seit 1993 an der Spitze der Krumbacher Raiffeisen­bank. Köhler stammt aus Prüm in der Eifel. Er war seit 2006 Vorstandsm­itglied der Raiffeisen­bank Krumbach.

Das Thema Fusion stand in Krumbach bekanntlic­h bereits 2013 auf der Tagesordnu­ng. Doch die Fusion mit der Volksbank Günzburg scheiterte. Vor allem im Raum Krumbach waren die Vorbehalte stark ausgeprägt. Mit Blick auf die mitunter turbulente Diskussion des Jahres 2013 ging der Zusammensc­hluss zwischen der Raiba Krumbach und der Raiba Iller-RothGünz bemerkensw­ert glatt über die Bühne. Und Krumbachs Bürgermeis­ter Hubert Fischer beispielsw­eise hat wiederholt betont, dass er die jetzt zustande gekommene Fusion für die eindeutig bessere Lösung hält als die 2013 angepeilte.

Mit Blick auf den neuen Namen „Schwaben Mitte“habe man eine gute Wahl getroffen, sagen die Vorstandsm­itglieder.

Sie betonen, dass es keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n geben werde, vielmehr würden die Arbeitsplä­tze durch die Fusion gesichert. Eine Stärke der neuen Bank sei das Warengesch­äft (unter anderem regionale Lebensmitt­el, Hausund Gartenarti­kel). Ab 1. Januar 2018 schließen sich die Raiffeisen­Waren GmbH Iller-Roth-Günz und die Raiffeisen-Ware-Unterallgä­u GmbH zur Raiffeisen-Ware-Schwaben-Allgäu-GmbH zusammen. Auch der Ware-Bereich Ziemetshau­sen wird dazu gehören. Mit über 70 Millionen Euro Umsatz entsteht eine der größten Raiffeisen-WarenGmbHs in der Region. Nicht zuletzt das lässt die Vorstandsm­itglieder der neuen Bank optimistis­ch in die Zukunft blicken.

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Foto: Peter Bauer Der Vorstand der neuen Raiffeisen­bank (von rechts): Helmut Graf (Vorstandsv­orsitzende­r), Franz Josef Mayer, Otto Wengenmayr und Uwe Köhler.

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