Mittelschwaebische Nachrichten

Das Licht leuchtet in der Finsternis

Der Christbaum ist wie ein Signal, auf Jesus zu schauen

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Krumbach Eine Kerze nach der anderen haben wir im Advent angezündet. Als die vierte Kerze brannte, wussten wir: Jetzt dauert es nicht mehr lang bis Weihnachte­n. Das Dunkel der Nacht hat sich allmählich erhellt, um dann in der Heiligen Nacht im Lichterbau­m seinen ganzen Glanz zu entfalten. Wir sprechen vom „Christbaum“. Er will uns sagen: „Das Licht leuchtet in der Finsternis“. Das wissen wir alle. Das ist eigentlich nichts Besonderes. Seit es das elektrisch­e Licht gibt, können wir die Nacht ohnehin zum Tag machen. Jede Leuchtrekl­ame hat ihre Botschaft. Welche Botschaft aber hat der Christbaum? Er will uns darauf aufmerksam machen, dass Jesus nicht ein Licht unter vielen ist, sondern das Licht schlechthi­n. Er ist nicht einer von vielen Weisheitsl­ehrern, er ist nicht einer unter vielen Propheten, er ist Gottes Sohn, der in die Welt gekommen ist, um uns den Weg in die Herrlichke­it Gottes zu bereiten. Er ist Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, wie wir im großen Glaubensbe­kenntnis beten.

Der Gegensatz zum Licht ist die Finsternis. Der Gegenspiel­er Gottes ist der Böse. „Die Nacht ist keines Menschen Freund“formuliert der Dichter. Es gibt Dinge, die das Licht scheuen müssen. Keiner wird behaupten wollen, dass dies gute Dinge sind. Je weiter man sich von Gott entfernt, umso mehr wird man von der Finsternis umgeben. Der Christbaum ist wie ein Signal, auf Jesus zu schauen und so zu leben, wie er es uns vorgelebt hat.

Wie viele Menschen haben die Orientieru­ng verloren. Sie wissen nicht, worin sie den Sinn ihres Daseins suchen sollen. Jesus ist wie ein Leuchtturm, der uns in der stürmische­n See, in den größten persönlich­en Schwierigk­eiten, das Ziel zeigt. Es genügt nicht, einen Baum aufzustell­en und Kerzen daran zu befestigen, damit es ein Christbaum wird. Ein Baum mit Kerzen ist ein Lichterbau­m, wie ihn viele vor ihren Häusern aufstellen, sobald die Tage kürzer werden. Sie sollen den Weg ausleuchte­n und eine besondere Atmosphäre schaffen. Der Christbaum hat seinen Platz im Haus. Er schmückt das Wohnzimmer. Seine Lichter erstrahlen am Heiligen Abend. Die Güte und Menschenfr­eundlichke­it Gottes soll die Familie erfüllen, die sich unter dem Baum zusammenfi­ndet. „Das Licht leuchtet in der Finsternis“. Vom Kind in der Krippe geht die Einladung aus: Kommt alle zu mir, die ihr Sorgen habt und nicht wisst, wie es weitergehe­n soll. Vom Kind in der Krippe geht die Botschaft aus: Gott liebt dich. Er liebt jeden.

„Das Licht leuchtet in der Finsternis“. Der Christbaum ist nur ein Zeichen, das uns die Botschaft der Heiligen Nacht nahebringe­n will. Er ist nur ein Wegweiser, der uns helfen will, zu begreifen, was Gott an uns getan hat. Wie sehr er uns liebt. Das Kind in der Krippe streckt seine Hände nach uns aus, um uns auf seinen Weg mitzunehme­n. „Ich bin gekommen, den Willen dessen zu erfüllen, der mich gesandt hat“. Das ist Jesu Wort an uns, seine Jünger.

In wenigen Wochen verschwind­et der Christbaum wieder aus unserer Wohnung, was aber bleiben sollte, ist unsere Entscheidu­ng für Christus, das Licht der Welt. Was bleiben sollte, das ist unser Auftrag, das Licht Christi in das Dunkel einer heillosen und zerstritte­nen Welt zu tragen. Was bleiben sollte, das ist das Wissen, dass das Licht mächtiger ist als die Finsternis und das Gute stärker als das Böse.

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