Mittelschwaebische Nachrichten
Schon kleine Maßnahmen helfen beim Energiesparen
Rollläden runter, Dichtungsbänder anbringen – das alles trägt dazu bei, die Kosten zu senken
Schon mit kleinen Maßnahmen oder Verhaltensänderungen lassen sich häufig Energie und Geld sparen. Wer beispielsweise in der kalten Jahreszeit nach Einbruch der Dunkelheit die Rollläden herunterlässt, senkt nicht nur die Heizkosten, sondern erhöht damit auch den Wohnkomfort. Insbesondere in klaren Nächten ist die Kälte-Abstrahlung an den Glasscheiben groß, durch geschlossene Rollläden wird sie spürbar verringert. Denn zwischen Fensterglas und Rollladen bildet sich ein Wärmepuffer. Rollläden schützen zudem vor Winddruck. Am größten ist der Effekt bei alten Fenstern. Das Zuziehen der Vorhänge zeigt dagegen kaum Wirkung. Die kalte Luft fällt an den Scheiben hinter dem Vorhang nach unten und verbreitet sich von dort aus im Raum.
Bei älteren Fenstern ist der Einsatz von Profildichtungsbändern sinnvoll. Sie schützen vor Zugluft, kosten wenig Geld und können selbst angebracht werden. Allerdings sollte es bei der Montage mindestens fünf Grad Celsius warm werden, damit die Wärme im Ofen und im Raum nicht über den Kamin ins Freie abzieht. Solange aber noch eine Flamme brennt, darf die Luftzufuhr nicht gedrosselt werden. Das unsaubere Abbrennen von Holz ist ineffizient, sorgt für starke Rauchentwicklung und eine erhöhte Feinstaubbelastung.
Immer wieder ist zu beobachten, dass Thermostatventile und Heizkörper von Vorhängen, Verkleidungen oder Möbeln verdeckt werden. In dem Fall kann die Heizung nicht korrekt arbeiten. In der Heizperiode sollte deshalb alles, was die Luftzirkulation verhindert, beiseitegeräumt werden. Ist das nicht möglich, kann ein Fernfühler am Ventil für die nötige Sensibilität sorgen.
Und noch ein wichtiger Punkt: Häufig werden Räume im Winter fast überheizt. Dabei spart jedes Grad weniger in einem Altbau etwa sechs Prozent Energie. Die optimale Raumtemperatur ist natürlich vom individuellen Empfinden abhängig, aber gängig sind im Wohnbereich 21 bis 22 Grad Celsius. Die Temperatur lässt sich an den Thermostatventilen der Heizgeschlossen körper regulieren: Die mittlere Stufe entspricht 20 Grad. Bei einer fünfstufigen Skala liegen zwischen jeder Stufe etwa vier Grad Celsius. Es macht dabei keinen Sinn, wenn man nach einer Absenkung (beim Lüften oder nach Abwesenheit) die Temperatur wieder hochdrehen will, dass man das Thermostatventil dann bis auf den Anschlag auf Stufe 5 hochdreht. Der Heizkörper heizt den Raum dadurch nicht schneller auf, sondern nur länger, bis die der Thermostateinstellung entsprechende Temperatur, bei Stufe 5 rund 28 Grad Celsius, erreicht ist.
Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!