Mittelschwaebische Nachrichten
Neue App soll vor Gefahren warnen
Der Landkreis Günzburg führt ab 1. Januar die Anwendung für Smartphones ein
Landkreis Nach Unglücken und Verbrechen wie beispielsweise dem Amoklauf im Olympia Einkaufszentrum, dem Zugunglück von Bad Aibling oder den Überschwemmungen in Wiesenbach ist der Wunsch nach schnelleren Warnmöglichkeiten der Bevölkerung auch im Landkreis Günzburg größer geworden. So wird der Einsatz von Warn-Apps für Smartphones bereits in den Städten und Landkreisen von Rheinland-Pfalz getestet. Auch das Saarland prüft den Einsatz einer WarnApp. Der Landkreis Günzburg führt ab dem 1. Januar 2018 die Warn-App BIWAPP, kurz für „Bürger Info & Warn App“, ein.
Mit diesem kostenlosen Angebot können Sicherheitsbehörden dazu beitragen, in Notlagen Leben zu retten. So können Warnhinweise vor Unwettern, Hochwasser und Katastrophen angezeigt werden. Auch entsprechende Verhaltensempfehlungen zur eigenen Sicherheit und Vermeidung von Chaos in der Öffentlichkeit können abgeben werden. So wird dem Nutzer beispielsweise geraten, wegen Rauchschwaden im Haus zu verbleiben und die Fenster und Türen zu schließen. Solche Apps seien eine wichtige Ergänzung zu Fernsehen, Radio oder Lautsprecherdurchsagen.
Die Kommunen entscheiden, ob sie solche Systeme einsetzen und welche Informationen dann eingespeist werden. Der Nutzer kann dann an selbst ausgewählten Orten individuell festlegen, über welche Themen er informiert werden möchte. So können lokale und überregionale Katastrophenwarnungen wie Feuer, Chemieunfälle, Bombenfunde, Hochwasser- und Unwetterwarnungen angezeigt werden. Ebenso kann man sich über Verkehrsunfälle und Straßensperrungen informieren lassen. Wenn es entsprechende Informationen gibt, sind auch besondere Meldungen etwa zu Schulausfällen denkbar, teilt der Landkreis jetzt mit.
Die Meldungen und Warnungen werden direkt von den Katastrophenschutzbehörden beziehungsweise der Leitstelle versandt. Der Fachbereichsleiter für Brand- und Katastrophenschutz, Öffentliche Sicherheit und Ordnung beim Landratsamt Günzburg, Roman Gepperth, erläutertet in der Mitteilung: „Es werden nicht alle Einsätze der Feuerwehren oder des Technischen Hilfswerks übermittelt. Ziel der Nutzung dieser Warn-App ist die Information zu Gefahren, nicht jedoch zur Information über Unfälle oder Unglücke. Hier ist das Gleichgewicht zwischen dem Informationsbedürfnis der Bürger und der Schutzrechte der Betroffenen und der Einsatzkräfte herzustellen. Behinderungen und die Gaffer am Einsatzort sollen durch die Warn-App nicht unterstützt werden.“Neben dem Empfang von Informationen kann der Nutzer auch einen Notruf absetzen. Durch diesen wird zeitgleich die aktuelle Adresse übermittelt. Auch in freiem Gelände wird der aktuelle Standort über Geokoordinaten mitgesendet. Diese App sei ein sehr hilfreiches Mittel, damit die Bürger im Landkreis Günzburg eine bessere Möglichkeit haben, sich über die Sicherheitslage schnell und aktuell informieren zu können. Sie können sich über die Möglichkeiten dieser Warn-App im Internet unter der Adresse http://www.biwapp.de informieren. Die Applikation läuft auf den Handy-Betriebssystemen: Android, Apple IOS, Microsoft Windows und BlackBerry.
Die Vorteile der Warn-App sollen darin liegen, dass eine direkte und schnelle Benachrichtigung im Alarmfall durch Push-Nachrichten erfolgt und unterschieden wird zwischen Katastrophen und weiteren wichtigen Meldungen. Die Darstellung erfolgt in chronologischer Reihenfolge, eine unbegrenzte Anzahl von Orten ist als Favoriten speicherbar, etwa der Heimatort und die Arbeitsstätte. Es gibt unterschiedliche Warntöne für Meldungen und Katastrophen und eine akustische Benachrichtigung oder Vibrationsalarm zu den Meldungen.
Auch ist die Aktivierung unterschiedlicher Typen von Meldungen, zum Beispiel keiner Warnung bei Schulausfällen, aber einer Warnung bei Unwettern, möglich. Neben den lokalen und den regionalen Meldungen und Warnungen erscheinen außerdem auch offizielle Meldungen von bundes- und landesweiter Bedeutung. Die Warn-App NINA des Bundes sei somit nicht mehr nötig. Auch soll ein automatischer Import der offiziellen Meldungen des Deutschen Wetterdienstes ab Warnstufe drei gewährleistet sein, heißt es weiter in der Mitteilung.
Kontakt Weitere Auskünfte erteilt das Landratsamt Günzburg unter der Tele fonnummer 08221/95 253.