Mittelschwaebische Nachrichten
Hotelbau geht in die nächste Runde
Im April sollen neben der Lenderstuben in Balzhausen die ersten Gäste übernachten können
Balzhausen Am 26. November feierten Dietmar und Silvia Baur Hebauf. Aufgrund der nicht gerade angenehmen Temperaturen zogen die Gäste dem Sekt allerdings eher einen heißen Glühwein vor. In den kommenden Tagen wird noch einmal ordentlich Gas gegeben. Im Januar, sobald die Fenster gesetzt sind, wird mit dem Innenausbau begonnen, und im Februar sind die Böden an der Reihe. „Es geht toujours durch“, sagt Dietmar Baur – und das muss es auch. Denn bereits im April haben die ersten Gäste in dem Hotel, das neben dem Landgasthof Lenderstuben in Balzhausen entsteht, ihre Zimmer gebucht.
Ganz schön sportlich, wie es auf den ersten Blick erscheint. „Man muss sich ein faires Ziel setzen, dann funktioniert es auch“, bemerkt der Gastronom aus Leidenschaft. Ganz so einfach war es allerdings nicht: Nach dem Baubeginn im Sommer vergangenen Jahres wurde das Pro- jekt im Frühjahr vom Verwaltungsgericht Augsburg jäh gestoppt. Ein Anwohner aus der Nachbarschaft hatte gegen das Vorhaben geklagt. Auch von anderen Seiten hatte es mehrfach Widerstand gegeben. Der Grund: Lärmbelästigung und parkende Fahrzeuge in der Ringeisenstraße. Für Baur ganz und gar unverständlich, zumal man bei jeder Veranstaltung die Gäste stets darauf hinweise, die mehr als ausreichend im Hof vorhandenen Parkplätze zu nutzen, wie er versichert. Die damalige Situation erklärt er mit wenigen Worten: „Da heult man einfach.“Immerhin sei dies für ihn auch eine Existenzfrage gewesen. Denn zu diesem Zeitpunkt hätten die ersten Buchungen bereits im Haus gelegen. Schließlich hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München drei Monate später den Weg dann doch freigemacht – eine unglaubliche Erleichterung. 1999 hatte alles mit dem Restaurant begonnen. Es folgte der Biergarten, dann kam der Hochzeitsstadel hinzu. Aus an- fangs zehn, elf Hochzeiten im Jahr sind inzwischen mehr als 100 Veranstaltungen geworden. Das Hotel sei nun das Nonplusultra, in das er nach und nach „hineingerutscht“sei, fügt Dietmar Baur hinzu. Für die Gäste bedeute dies ein Rundumpaket: feiern, schlafen und anschließend gemeinsam zu frühstücken.
Ansprechen möchte er aber auch Reisende, wie beispielsweise Vertreter, die die Abgeschiedenheit mit dem Blick in die Natur oder auch die nahegelegenen Baggerseen zu schätzen wissen. Gerade aus diesem Grund verfügt jedes der alle nach Westen ausgerichteten 13 Zimmer entweder über eine Terrasse oder einen Balkon. Auch die Ausstattung sei eine gehobene, die es nicht überall gebe, fährt Baur fort. „Die Gäste bleiben nicht allzu lange, dafür soll es auch etwas Gescheites sein.“
Einen ganz entscheidenden Vorteil sieht er dabei in seinen Veranstaltungen. Mit diesen kann er oft ein ganzes Jahr schon im Voraus planen – man könne ganz einfach mit einem guten Gefühl an die Sache herangehen. Mit dem Hotel betrete er ein gewisses Neuland, keinesfalls aber wolle er sich dabei verzetteln.
Zum 1. April wird auch das Team der Lenderstuben mit zusätzlichem Personal, ob Roomboy, Zimmermädchen oder weitere Servicekräfte, weiter wachsen. Dietmar Baur lacht: Natürlich für entsprechende Bezahlung, denn sonst komme keiner. Auch eine Wohnung sei vorhanden. „Das Ganze geht nur miteinander“, betont er dabei mit Blick auf die Mithilfe seiner Frau Silvia. Auch die Gemeinde sei stets hinter ihnen gestanden. Vor allem aber lobt er seine „Engel“aus der Küche und vom Service: Denn ohne sein „tolles Team“wäre das Ganze nicht möglich gewesen.
Einen speziellen Namen wird das künftige Hotel nicht tragen. Ein neues Logo wird jedoch darauf hinweisen, dass die Lenderstuben neben dem Restaurant, dem Biergarten und dem Hochzeitsstadel dann auch über ein Hotel verfügt.