Mittelschwaebische Nachrichten
Leicht, lecker, fleischlos
Den Jahresabschluss kann man auch vegan feiern. Unsere Autorin verrät, warum das eine Alternative ist
Landkreis Veganes Essen gilt vielen als Verzicht. Als eintönig und freudlos. Die vegane (wie auch die vegetarische) Küche ist jedoch kreativ, vielfältig, aromatisch und schmackhaft, dabei leicht und sättigend zugleich. Voraussetzung sind gute, frische und abwechslungsreiche Produkte sowie ein bisschen Fantasie bei der Zubereitung. Man muss nicht gleich komplett auf Fleisch oder andere tierische Produkte verzichten. Aber der eine oder andere vegane Tag hilft in vielfältiger Weise – der eigenen Gesundheit, dem Tierwohl, dem Klimaschutz und der Umwelt allgemein.
Je nach Quellen schwanken die Zahlen. Etwa ein Prozent der Deutschen, so darf angenommen werden, sind Veganer. Sie verzichten komplett auf tierische Produkte. Nicht nur beim Essen, sondern auch bei Kosmetika oder Schuhen. Knapp zehn Prozent der Bundesbürger leben nach eigenen Angaben vegetarisch. Sie verzichten auf Fleisch und Fisch, verwenden in der Küche aber andere tierische Produkte wie Milch, Sahne, Butter, Käse oder Eier. Sowohl bei Veganern wie bei Vegetariern liegen die Frauen mit einem Anteil von jeweils etwa 80 Prozent weit vor den Männern.
Veganer und Vegetarier begründen ihren Verzicht auf Fleisch, Wurst und andere tierische Produkte vor allem mit ethischen Motiven. Dabei läge ein verminderter Fleisch- und Wurstkonsum auch im Interesse eines jeden einzelnen. Ein zu hoher Verbrauch an tierischen Produkten birgt nachweislich die Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigungen – Gicht, Rheuma, Diabetes, Arthrose, Übergewicht, Verdauungs- und Leberprobleme oder das Risiko von Infarkten.
Die vegane und vegetarische Küche bietet eine Fülle von gesunden Alternativen – Getreide und Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst, pflanzliche Öle und Fette, Nüsse, Gewürze und Kräuter. Das nachfolgende vegane, im Übrigen auch glutenfreie Drei-Gänge-Menü für vier Personen ist nicht der Versuch einer Missionierung. Es ist vielmehr die Anregung, sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben.
Die Vorspeise: Hirsesalat mit allerlei Früchten
● Zutaten 200 g Hirse (kleines Korn), 1/2 Liter Gemüsebrühe, sechs getrocknete Aprikosen, fünf Datteln, 50 g getrocknete Cranberrys, eine halbe große Papaya, ein Bund Rucola, zwei Stängel Frühlingszwiebeln, 50 g gebräunte Cashewkerne, abgeriebene Schale und Saft einer halben Zitrone, Curry, Salz, Olivenöl, weißer Essig.
● Zubereitung Hirse in Gemüsebrühe circa 10 Minuten köcheln. Dattel und Aprikosen klein schneiden und mit den Cranberrys nach 7 Minuten zugeben, fertig kochen, bis die Hirse weich ist, anschließend auskühlen lassen. Danach gebräunte Cashewkerne, klein geschnittene Frühlingszwiebeln, klein geschnittenen Rucola, klein gewürfelte Hälfte der geschälten Papaya, die abgeriebene Zitronenschale und den Zitronensaft zugeben. Mit den restlichen Zutaten abschmecken.
● Zum Servieren Restliche Papaya in Scheiben schneiden, mit dunklem Balsamico und etwas braunem Zucker in der Pfanne leicht anbraten. Hirse mit Papaya und etwas Balsamico anrichten. ● Tipp Als Früchte können auch Melonen, Feigen oder Trauben verwendet werden.
Der Hauptgang: Currygemüse mit Buchweizen
● Zutaten Für den Buchweizen: 250 g Buchweizen, 1 klein geschnittene Zwiebel, Olivenöl, circa ¾ Liter Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Curry, 1 Bund Petersilie, frischer Chili oder Chiliöl, 2 EL pflanzliche Margarine, Zitronenöl, abgeriebene Zitronenschale, gebräunte Pinienkerne.
● Für das Gemüse 1 Kohlrabi, 1-2 Stangen Lauch, 1 rote und eine gelbe Paprika, 1 Süßkartoffel, 1-2 Petersilienwurzeln, 1 Pastinake, 1 Steckrübe, etwas Gemüsebrühe, 1 große Dose Kokosmilch, Curry, Salz, Chiliöl oder ein kleines Stück klein gewürfelte Chilischote, Zitronenöl, 1 Bund Petersilie. ● Zubereitung Zwiebeln in Olivenöl andünsten, Buchweizen zugeben, köcheln lassen und unter gelegentlichem Rühren bei Bedarf nach und nach Gemüsebrühe zufügen, bis der Buchweizen nach circa 25 Minuten weich gekocht ist. Margarine, Pinienkerne und klein geschnittene Petersilie zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit abgeriebener Zitronenschale, Chili- und Zitronenöl abschmecken. Geputztes Gemüse in gleich große, möglichst flache Stücke schneiden. Kohlrabi, Pastinake, Steckrübe und Petersilienwurzeln in Olivenöl andünsten, etwas Brühe zugeben und 5-10 Minuten köcheln lassen. Anschließend restliches Gemüse und Kokosmilch dazugeben. Alles mit Deckel köcheln lassen, bis das Gemüse bissfest ist. Mit Gewürzen, Gemüsebrühe und Ölen abschmecken, erst am Schluss die klein gehackte Petersilie untermischen.
Der Nachtisch: Schokomousse
● Zutaten 1 Tafel vegane dunkle Schokolade, 200 ml Kokossahne, 1 Päckchen veganes Sahnesteif, 2 EL vegane Schokocreme, 2 EL brauner Zucker, 1 EL Vanillezucker.
● Zubereitung Schokolade über dem Wasserbad schmelzen. Kokossahne mit Sahnesteif, Zucker und Vanillezucker mit Rührmaschine verrühren und mit der Schokocreme zu der geschmolzenen Schokolade geben.
● Tipp Nach Belieben mit Zimt, geriebenem Ingwer oder etwas Orangenlikör zart aromatisieren. Möglichst über Nacht kaltstellen.
● Zum Anrichten Von der Mousse Nocken abstechen. Etwas weiße vegane Schokolade schmelzen und mit ein wenig Kokossahne oder Wasser verrühren. Teller mit Sauce, filetierten Orangenstücken und gebräunten Nüssen dekorieren.