Mittelschwaebische Nachrichten
Das Hantavirus
Menschen infizieren sich, wenn sie die Erreger einatmen, etwa dann, wenn kontaminierter Staub aufgewirbelt wird. Das geschieht zum Beispiel beim Aufräumen von Dachböden und Kellerräumen oder beim Umschichten von Holzstapeln im Garten.
„Eine Infektion ist schon gefährlich“, sagt Dr. Jakob Berger, stellvertretender Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes. Am Anfang seien die Symptome wie bei einer Grippe. Es treten etwa Fieber und Gliederschmerzen auf. Allerdings kann auch der Blutdruck stark sinken, Blutarmut- und Blutgerinnungsstörungen können auftreten und die Nieren können betroffen sein. „Nierenversagen ist die schlimmste Komplikation bei einer Infektion mit dem Hantavirus“, sagt Berger.
Wie gravierend eine Erkrankung verlaufen kann, zeigt ein Fall aus dem Jahr 2014. Eine Landwirtin aus
● Bekannte Risikogebiete sind die Region um Würzburg, Teile des Bayerischen Waldes sowie die Schwäbische Alb. Sporadisch tritt das Hantavirus aber auch in anderen Regionen Bayerns auf.
● In Deutschland wird das Virus vor allem von Rötelmäusen auf den Menschen übertragen.
● Hantaviren sind weltweit verbrei tet. Der Name leitet sich vom ko reanischen Grenzfluss Hantan ab. Dort erkrankten während des Ko reakrieges Anfang der 1950er Jahre mehr als 3000 Soldaten an einem schweren Fieber.
● Manchmal verläuft eine Erkran kung ohne Symptome oder sehr leicht. In anderen Fällen ähneln die Anzeichen denen einer Grippe. Es kann auch zu schweren Komplikatio nen kommen.
● Hantavirus Infektionen kommen das ganze Jahr über vor. (sast)
dem Landkreis Donau-Ries hatte mit Mäusefallen hantiert und dabei wohl virenbelasteten Staub eingeatmet. Es kam zu einer Blutgerinnungsstörung und Organversagen – die Frau starb.
Eine Impfung gibt es nicht. Experten empfehlen, Staub vor Reinigungsarbeiten zu befeuchten und die Flächen mit Desinfektionsmitteln einzusprühen. Von Mensch zu Mensch ist das Virus nicht übertragbar.