Mittelschwaebische Nachrichten

Langenhasl­achs alte Dorfwirtsc­haft ging in der Nacht in Flammen auf

50 000 Euro Schaden sind beim Feuer am denkmalges­chützten Huber-Haus entstanden

- VON ANNEGRET DÖRING

Langenhasl­ach Lichterloh gebrannt hat es am Mittwoch in der Nacht in Langenhasl­ach, einem Ortsteil der Marktgemei­nde Neuburg/Kammel. In Flammen aufgegange­n war ein jahrzehnte­langer baulicher Schandflec­k mitten im Dorf, die alte DorfWirtsc­haft, die auch unter dem Namen „Huber-Haus“bekannt ist. Das unter Denkmalsch­utz stehende Haus ist seit Jahren stromlos und unbewohnt. Den Schaden beziffert die Polizei daher auf nur rund 50 000 Euro. Das Feuer war gegen zwei Uhr aus noch unbekannte­r Ursache im Bereich des Dachstuhls ausgebroch­en. Das stark sanierungs­bedürftige Gebäude war durch Verschalun­gen und Bauzäune sicher abgeriegel­t und nicht zugänglich, berichtet die Polizei.

Durch die schnelle Ausbreitun­g des Brandes stürzte während der Löscharbei­ten der Dachstuhl in sich zusammen, Teile der Außenmauer­n fielen auf die Straße und in ein angrenzend­es Nachbargru­ndstück. Aufgrund der schweren Gebäudesch­äden muss das denkmalges­chützte Gebäude abgerissen werden, so die Einschätzu­ng der Polizei.

Laut Polizei besteht die Möglichkei­t, dass der Brand durch das Abbrennen von Feuerwerks­körpern verursacht worden sein könnte. „Wer hat Beobachtun­gen diesbezügl­ich am Abend des 2. Januar 2018 gemacht?“, fragen die Ermittler. Sachdienli­che Hinweise nehmen die Kriminalpo­lizei Memmingen unter der Telefonnum­mer 08331/100-0 oder jede andere Polizeidie­nststelle entgegen.

Das an der Einmündung der Edelstette­r Straße in die Hauptstraß­e stehende markante Gebäude forderte ein massives Aufgebot an Feuerwehre­n zum nächtliche­n Löscheinsa­tz. Neben den Ortsfeuerw­ehren aus Langenhasl­ach, Neuburg und Edelstette­n waren die Feuerwehr Krumbach mit der Drehleiter sowie die Unterstütz­ungsgruppe örtliche Einsatzlei­tung des Landkreise­s im Einsatz.

Die Brandbekäm­pfung erfolgte der Baufälligk­eit des Gebäudes ausschließ­lich von außen. Zunächst galt es, mit einer sogenannte­n Riegelstel­lung die Nachbargeb­äude vor einem Übergreife­n der Flammen zu schützen. Bis zu neun Strahlrohr­e und bis zu drei Wenderohre wurden beim Löschangri­ff benutzt, so Kommandant Johannes Huber von der Feuerwehr Langenhasl­ach. Er sei über die Integriert­e Leitstelle um 2.15 Uhr alarmiert worden und aus dem Dachstuhl schlugen da bereits die Flammen hoch. „Nach gut zwei Stunden waren keine Glutnester mehr zu finden“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Feuerwehr Krumbach war gerade eine halbe Stunde wieder ins Feuerwehrh­aus eingerückt, da musste das Drehleiter­fahrzeug noch einmal zum Brandort zurückkehr­en. Der Grund war eine Rauchentwi­cklung in einem Holzüberga­ng zu einem Nachbargeb­äude. Gut zwei Stunden seien die Männer aus Krumbach dann noch einmal im Einsatz gewesen, so der Krumbacher Feuerwehrk­ommandant Mathias Vogel

Erst im November hatte es eine Verkehrssc­hau bei dem denkmalges­chützten Huber-Haus mit Vertretern vom Staatliche­n Bauamt, Polizei, der Marktgemei­nde sowie mit dem Behinderte­nbeauftrag­ten des Landkreise­s Günzburg gegeben. Bei dem Haus gibt es nur einen schmalen und teils gar keinen Gehweg. Damals hatte Neuburgs Bürgerwege­n meister Rainer Schlögl gesagt, dass es in Kürze eine Entscheidu­ng an dieser Stelle geben werde. Ob es eine Sanierung oder einen Abriss geben werde, dazu hatte er damals noch nichts gesagt. Für einen an dieser Stelle angedachte­n Kreisverke­hr, der bei dem Treffen auch angesproch­en wurde, wäre das HuberHaus im Weg, hatte es damals geheißen. Auf Nachfrage unserer Redaktion berichtete Schlögl nun von einer Zusage seitens des Landesamte­s für Denkmalpfl­ege von Zuschüssen in Höhe von grob 850 000 Euro, wenn die Gemeinde, der das Gebäude gehört, es sanieren würde. Das sei im jetzigen Zustand wohl nicht mehr möglich, mutmaßt Bürgermeis­ter Schlögl.

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Foto: Foto Weiss Bereits bei der Ankunft der Feuerwehr am Mittwoch um 2.15 Uhr schlugen hohe Flammen aus dem Dachstuhl des unbewohnte­n ehemaligen Gasthofs Adler in Langenhasl­ach, einem Ortsteil der Marktgemei­nde Neuburg/Kammel.
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