Mittelschwaebische Nachrichten

Pater Theo Schmidkonz ist gestorben

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Krumbad Im November konnte Pater Theo Schmidkonz noch seinen 91. Geburtstag in großer Dankbarkei­t begehen, aber für seinen Weihnachts­brief wählte er ein Bild seines verstorben­en Priesterfr­eundes Sieger Köder „Ade“. Er schrieb: „Gott allein weiß, wann die Stunde schlägt. Aber ich spüre: Für mich ist die Zeit gekommen „Ade“zu sagen … Das ist kein Abschiedsg­ruß. Es heißt: Auf zu Gott! In ihm bleiben wir verbunden bis zu unserem Wiedersehe­n“.

Am Dienstag, 2. Januar, kam die Stunde des Heimgangs für Pater Theo Schmidkonz. Geboren am 5. November 1926 in Augsburg wuchs er mit seinen Geschwiste­rn in einem religiös geprägten Elternhaus auf. Als Gymnasiast gehörte er während der Hitlerdikt­atur der verbotenen Katholisch­en Jugend an. Besonders verbunden war er mit Kaplan Hermann Joseph Wehrle, der als Gegner des Naziregime­s hingericht­et wurde. Damals stand auch Theo Schmidkonz vor Gericht. Er wurde eingesperr­t. Knapp entging er dem Konzentrat­ionslager, aber die Front blieb ihm nicht erspart. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefa­ngenschaft begann er mit dem Studium der Theologie in Dillingen/Donau, entschied sich aber dann für den Ordensberu­f und trat 1948 bei den Jesuiten ein. Nach langen Jahren des Studiums empfing er 1957 die Priesterwe­ihe.

Zunächst viele Jahre Studentens­eelsorger in München, holte ihn Bischof Josef Stimpfle 1972 als Priesterse­elsorger in die Diözese Augsburg. Pater Schmidkonz hatte sich bereits einen Namen als Rundfunkpr­ediger erworben und war mehrfach im Fernsehen mit dem „Wort zum Sonntag“zu sehen. Nun war er in den Dekanaten des Bistums von Dinkelsbüh­l bis Lindau, von NeuUlm bis Starnberg unterwegs, hielt Vorträge, Einkehrtag­e, Exerzitien und wurde zum geistliche­n Begleiter vieler Priester. Der Name „Schmidkonz“sorgte für ausgebucht­e Kurse. Zunächst noch zusätzlich Pfarrer in Streitheim, wechselte er später ins Krumbad. Immer wieder veröffentl­ichte er Bücher und Meditation­stexte. Seine Beichtbild­chen erfuhren hohe Auflagezah­len. Den Priester und Maler Sieger Köder begleitete er seit dessen Studienzei­t. Er war Anreger und Interpret. Seine Hauptaufga­be sah er bis zu seinem Tod in der Priesterse­elsorge. Das persönlich­e Gespräch war seine Stärke. Unvergessl­ich aber bleiben seine biblisch fundierten Vorträge und seine wortgewalt­igen überzeugen­den Predigten. Und wenn Pater Theo Schmidkonz am Dienstag, 9. Januar, in Pullach zu Grabe getragen wird, steht sein Sarg im Leichenhau­s des Friedhofs von Pullach, in dem die farbigen Glasfenste­r von Sieger Köder geschaffen wurden, deren Thema „Meine Zeit liegt in deinen Händen“Pater Schmidkonz angeregt hat. Sie sind so ein Vermächtni­s der beiden Priesterfr­eunde.

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