Mittelschwaebische Nachrichten
Eine Gastkapelle konzertierte zum Jubiläum
Wiesenbacher Musiker empfingen die Freunde aus Ehningen
Wiesenbach Mit einem beeindruckenden Konzert eröffnete der Musikverein Wiesenbach ein Jubiläumsjahr. Eine lange Tradition von 150 Jahre Blasmusik wird gefeiert. Und zu Jubiläen lädt man auch Gäste ein. Der seit viele Jahren freundschaftlich verbundene Musikverein Ehningen, Landkreis Böblingen, war der Einladung gefolgt und begeisterte die Zuhörer mit einem bunten Programm und überzeugender Darbietung.
Mit „Arioso“, einem klangstarken und abwechslungsreichen Konzertstück eröffnete die Musikkapelle Ehningen den Konzertabend. „Return to Ithaca“– die Klänge versetzen den Zuhörer ins antike Griechenland und das Epos „Odyssee“des Dichters Homer, der um 800 vor Christus lebte. „A Whole New World“eine ganz neue Welt ist die Musik aus Disney Filmen und Musicals wie Aladin, ein Arrangement des japanischen Komponisten Takashi Hoshide.
An Michael Jackson, die Ikone der Popmusik, erinnerte ein Arrangement von Frank Bermaerts aus seiner musikalischen Hinterlassenschaft, von den Ehninger Musikern auf einem Niveau dargeboten, die den Ansprüchen des „King of Pop“gerecht wird. Da spürte der Zuhörer, dass die Musikkapelle Ehningen von einem Profi dirigiert wird. Thorsten Feisthammel ist Musiklehrer und komponierte zu Ehren seiner Tochter Nele Sophie eine schmissige Polka. Mit dem Marsch „Kaiserin Sissi“und einer Zugabe beendeten die Gäste ihren Teil des Konzerts.
Es gibt ein Rückspiel, kündigte Florian Mändle, Vorstand des Musikvereins Wiesenbach, in seinen Dankesworten an. Am 14. April werden die Wiesenbacher Musiker nach Ehningen reisen und dort als Gastkapelle auftreten. Mit „Adventure“von Markus Götz begann der zweite Teil des Konzerts. In ihm spannte sich ein Bogen von Ereignissen aus langer Zeit, einer Kult(tour) durch die 80er-Jahre bis zur imposanten Alpenwelt. Joss Fritz, war ein Bauernführer, der 1517 den Bundschuh Bauernaufstand im Bistum Speyer mit anführte und dem der Komponist Markus Götz eine Rhapsodie für Blasorchester widmete. „Pompeji“dieser Untergang einer ganzen Stadt durch Glut und Asche im Jahre 79 n. Chr. wirkt bis heute in vielen Darstellungen nach. Mario Bürki bringt die ganze Dramatik dieser Katastrophe in seiner Komposition unter und wurde von den Musikern in überzeugender Weise zu Gehör gebracht. Viel Probearbeit wurde in der Vorbereitung des Konzerts geleistet, stellte Dirigent Peter Weilbach fest. Das Ergebnis überzeugte. Das zeigte sich eindrucksvoll in „My Dream“, einer Pop-Ballade für Solo-Flügelhorn.
Der Solist Jürgen Niederwieser beeindruckte mit gefühlvoller Darbietung und sicherer Beherrschung seines Instruments. Ein Medley „80er-Kult(tour)“arrangiert von Thiemo Kraas mit den Highlights der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Für viele Zuhörer ein sentimentaler Blick zurück. Mit „Alpenwelt“kündigte Dagmar Göbel, die auf charmante Art und informativ durch das Programm führte, das letzte Stück an. Natürlich gab es auch noch eine Zugabe.