Mittelschwaebische Nachrichten
Mit Power in die Medienwelt der Zukunft
Die Grundschule Jettingen-Scheppach ist jetzt eine Modus-Schule. Was das bedeutet und was geplant ist
Jettingen Scheppach Das größte Geschenk hat der Grundschule Jettingen-Scheppach vier Tage vor Weihnachten das Kultusministerium gemacht: Sie erhielt rückwirkend zum 1. August 2017 den Status einer Modus-Schule. Das haben bisher nur wenige Grundschulen in Bayern geschafft. Schulleiter Andreas Spatz lud daher nun nach den Ferien Kinder, Eltern sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft zum Feiern an die Schule ein. Und alle Anwesenden waren sich einig: Die Auszeichnung ist etwas ganz Besonderes.
Was der Status Modus-Schule ganz konkret bedeutet, erklärte Schulleiter Andreas Spatz: „Das heißt, wir dürfen von der bayerischen Schulordnung abweichen“, zum Beispiel in den Bereichen Personal oder Unterricht. Das eröffne der Schule natürlich vielfältige Möglichkeiten.
Was alles geplant ist im nächsten Jahr? „Wir wollen die Kinder fit machen für die Medienwelt“, sagte Spatz. Deshalb lautet das Motto des Plans, den die Schule beim Ministerium einreichte, auch „Kidz“: Kompetent in die Zukunft. Er sieht vor allem einen sinnvollen Einsatz der Medien vor. So sollen unter anderem Arbeitsgemeinschaften gegründet werden, die beispielsweise im Internet recherchieren, Videos drehen oder Tonspuren schneiden. Das Highlight soll ein eigener Filmoder Infokanal sein, „wie eine Art Schulfernsehen“, sagte Spatz. Auch habe man vor, Schüler künftig übers Internet zum Unterricht zuzuschalten, zum Beispiel im Fall eines längeren Krankenhausaufenthaltes. Außerdem sei geplant, verschiedene Referenten an die Schule zu holen und Fortbildungen für die Lehrer anzubieten.
Dabei möchte der externe Partner Cancom, der Münchner ITKonzern mit einer Niederlassung in Jettingen-Scheppach, behilflich sein. Mit der Firma hat die Grundschule eine Digitalpartnerschaft abgeschlossen. Georg Achterling von Cancom sagte, er könne Kontakte für entsprechende Lehrer-Trainings herstellen, etwa zu Herstellern von Tablets. Denn es sei wichtig zu wissen: „Wie kann ich den Unterricht damit gestalten?“Der Einsatz von Tablets mache nur Sinn, wenn ein Mehrwert generiert werde.
Der Nutzen für die Schüler steht bei Spatz an erster Stelle. Das Entscheidende sei für ihn immer, „dass die Kinder strahlen und Spaß haben“, sagt der Schulleiter und strahlt selbst. Er beschreibt sich als „leidenschaftlichen Pädagogen und Lehrer“. Das erklärt vielleicht auch, weshalb er schon die zweite Grundschule zu diesem Erfolg führen konnte. Zuvor hatte er bereits der Grundschule Waldstetten, die er sechs Jahre lang leitete, zum Modus-Status verholfen. Und das Evaluationsteam, das im vergangenen Juni drei Tage lang an der Grundschule Jettingen-Scheppach war, sei besonders vom Schulleben und der tollen Atmosphäre angetan gewesen, erzählte er.
„Da, wo er auftritt, gibt’s mächtig Power“, sagte Schulamtsdirektor Josef Seibold anerkennend. Die Schule sei beim Thema Digitalisierung ganz weit vorne. Die Zukunft kann also kommen.
Digitalpartnerschaft hilft beim Kontakte knüpfen