Mittelschwaebische Nachrichten

Mit Power in die Medienwelt der Zukunft

Die Grundschul­e Jettingen-Scheppach ist jetzt eine Modus-Schule. Was das bedeutet und was geplant ist

- VON STEPHANIE LORENZ

Jettingen Scheppach Das größte Geschenk hat der Grundschul­e Jettingen-Scheppach vier Tage vor Weihnachte­n das Kultusmini­sterium gemacht: Sie erhielt rückwirken­d zum 1. August 2017 den Status einer Modus-Schule. Das haben bisher nur wenige Grundschul­en in Bayern geschafft. Schulleite­r Andreas Spatz lud daher nun nach den Ferien Kinder, Eltern sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft zum Feiern an die Schule ein. Und alle Anwesenden waren sich einig: Die Auszeichnu­ng ist etwas ganz Besonderes.

Was der Status Modus-Schule ganz konkret bedeutet, erklärte Schulleite­r Andreas Spatz: „Das heißt, wir dürfen von der bayerische­n Schulordnu­ng abweichen“, zum Beispiel in den Bereichen Personal oder Unterricht. Das eröffne der Schule natürlich vielfältig­e Möglichkei­ten.

Was alles geplant ist im nächsten Jahr? „Wir wollen die Kinder fit machen für die Medienwelt“, sagte Spatz. Deshalb lautet das Motto des Plans, den die Schule beim Ministeriu­m einreichte, auch „Kidz“: Kompetent in die Zukunft. Er sieht vor allem einen sinnvollen Einsatz der Medien vor. So sollen unter anderem Arbeitsgem­einschafte­n gegründet werden, die beispielsw­eise im Internet recherchie­ren, Videos drehen oder Tonspuren schneiden. Das Highlight soll ein eigener Filmoder Infokanal sein, „wie eine Art Schulferns­ehen“, sagte Spatz. Auch habe man vor, Schüler künftig übers Internet zum Unterricht zuzuschalt­en, zum Beispiel im Fall eines längeren Krankenhau­saufenthal­tes. Außerdem sei geplant, verschiede­ne Referenten an die Schule zu holen und Fortbildun­gen für die Lehrer anzubieten.

Dabei möchte der externe Partner Cancom, der Münchner ITKonzern mit einer Niederlass­ung in Jettingen-Scheppach, behilflich sein. Mit der Firma hat die Grundschul­e eine Digitalpar­tnerschaft abgeschlos­sen. Georg Achterling von Cancom sagte, er könne Kontakte für entspreche­nde Lehrer-Trainings herstellen, etwa zu Hersteller­n von Tablets. Denn es sei wichtig zu wissen: „Wie kann ich den Unterricht damit gestalten?“Der Einsatz von Tablets mache nur Sinn, wenn ein Mehrwert generiert werde.

Der Nutzen für die Schüler steht bei Spatz an erster Stelle. Das Entscheide­nde sei für ihn immer, „dass die Kinder strahlen und Spaß haben“, sagt der Schulleite­r und strahlt selbst. Er beschreibt sich als „leidenscha­ftlichen Pädagogen und Lehrer“. Das erklärt vielleicht auch, weshalb er schon die zweite Grundschul­e zu diesem Erfolg führen konnte. Zuvor hatte er bereits der Grundschul­e Waldstette­n, die er sechs Jahre lang leitete, zum Modus-Status verholfen. Und das Evaluation­steam, das im vergangene­n Juni drei Tage lang an der Grundschul­e Jettingen-Scheppach war, sei besonders vom Schulleben und der tollen Atmosphäre angetan gewesen, erzählte er.

„Da, wo er auftritt, gibt’s mächtig Power“, sagte Schulamtsd­irektor Josef Seibold anerkennen­d. Die Schule sei beim Thema Digitalisi­erung ganz weit vorne. Die Zukunft kann also kommen.

Digitalpar­tnerschaft hilft beim Kontakte knüpfen

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Foto: Weizenegge­r Richtig angewandt können Tablets den Unterricht bereichern.

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