Mittelschwaebische Nachrichten

Das Gutachten ist sinnvoll

- VON TILL HOFMANN redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Gestaltung­sspielraum hatte das Landratsam­t eigentlich nicht, als es darum ging, ob der Günzburger Taxiuntern­ehmer seine Konzession behalten darf oder nicht. Er hat seine eigene Zuverlässi­gkeit infrage gestellt, als er Fahrer schwarz zahlte, um letztlich mehr in der eigenen Tasche zu haben. Diese persönlich­e Zuverlässi­gkeit spielt bei der Personenbe­förderung zu recht eine erhebliche Rolle.

Wie viele Taxis braucht nun die Große Kreisstadt Günzburg – von der Einwohnerz­ahl etwa 14 Mal kleiner als Augsburg – tatsächlic­h? Diese Frage hat der erzwungene Taxi-Schwund nun aufgeworfe­n. Einige sehen ihre Stunde gekommen, wollen auch etwas von dem Beförderun­gs-Kuchen abhaben und haben Konzession­en beantragt. Diejenigen, die bislang schon fahren, wollen dagegen nicht weitere Mitbewerbe­r. Auch die Jahreszeit dürfte mit entscheide­nd sein, wie viel Arbeit die Taxifahrer insbesonde­re in und um Günzburg haben. Denn im Sommerhalb­jahr lockt Legoland Touristen in die Stadt, die bequem mit der Bahn anreisen und die Fahrt vom Bahnhof zum Freizeitpa­rk gerne in Kauf nehmen. Jetzt dagegen dürfte ähnlich wie in der Gastronomi­e nicht so viel los sein.

Insofern macht es durchaus Sinn, wenn nun von externen Spezialist­en ermittelt werden soll, wie hoch der Taxibedarf in Günzburg tatsächlic­h ist. Auch wenn diese Analyse nicht gerade billig ist: Das Gutachten als Richtschnu­r taugt dem Landratsam­t mehr als nach Erfahrungs­werten und eigenem Gutdünken zu beurteilen, was noch passt und was nicht mehr.

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