Mittelschwaebische Nachrichten
Das Gutachten ist sinnvoll
Gestaltungsspielraum hatte das Landratsamt eigentlich nicht, als es darum ging, ob der Günzburger Taxiunternehmer seine Konzession behalten darf oder nicht. Er hat seine eigene Zuverlässigkeit infrage gestellt, als er Fahrer schwarz zahlte, um letztlich mehr in der eigenen Tasche zu haben. Diese persönliche Zuverlässigkeit spielt bei der Personenbeförderung zu recht eine erhebliche Rolle.
Wie viele Taxis braucht nun die Große Kreisstadt Günzburg – von der Einwohnerzahl etwa 14 Mal kleiner als Augsburg – tatsächlich? Diese Frage hat der erzwungene Taxi-Schwund nun aufgeworfen. Einige sehen ihre Stunde gekommen, wollen auch etwas von dem Beförderungs-Kuchen abhaben und haben Konzessionen beantragt. Diejenigen, die bislang schon fahren, wollen dagegen nicht weitere Mitbewerber. Auch die Jahreszeit dürfte mit entscheidend sein, wie viel Arbeit die Taxifahrer insbesondere in und um Günzburg haben. Denn im Sommerhalbjahr lockt Legoland Touristen in die Stadt, die bequem mit der Bahn anreisen und die Fahrt vom Bahnhof zum Freizeitpark gerne in Kauf nehmen. Jetzt dagegen dürfte ähnlich wie in der Gastronomie nicht so viel los sein.
Insofern macht es durchaus Sinn, wenn nun von externen Spezialisten ermittelt werden soll, wie hoch der Taxibedarf in Günzburg tatsächlich ist. Auch wenn diese Analyse nicht gerade billig ist: Das Gutachten als Richtschnur taugt dem Landratsamt mehr als nach Erfahrungswerten und eigenem Gutdünken zu beurteilen, was noch passt und was nicht mehr.