Mittelschwaebische Nachrichten

Gymnasium wird erneuert

Gerechnet wird mit Kosten in Höhe von 21,9 Millionen Euro. Wie der Fahrplan bis 2021 aussieht

- VON PETER BAUER

Rund 21,9 Millionen Euro werden voraussich­tlich in die Modernisie­rung des Krumbacher SimpertKra­emer-Gymnasiums investiert. Wir stellen den Plan vor.

Krumbach Erinnerung­en an die Schulzeit: Es sind ja oft kleine, scheinbar banale Details, die da unvergesse­n bleiben. Zum Beispiel eine kleine Zeichnung mit einem Edding-Stift unter der Schulbank. Norbert Rehfuß, Direktor des Krumbacher Gymnasiums, muss dann doch lachen, als er diese Episode erzählt. Eine Besuchergr­uppe wird durch den Chemiesaal geführt – 20 Jahre nach ihrem Abitur am Krumbacher Simpert-KraemerGym­nasium. Einer der Besucher blickt unter eine Bank, sucht nach einer Zeichnung, die er vor 20 Jahren mit einem Edding-Stift dort hinterlass­en hat und – er findet die Zeichnung. Auch bei so einem Erlebnis werde einem klar, dass eine grundlegen­de Modernisie­rung der Schule notwendig sei.

Diese Notwendigk­eit wird schon bei einem ersten Blick auf die Baugeschic­hte des Krumbacher Simpert-Kraemer-Gymnasiums offensicht­lich. Wesentlich­e Teile des Gebäudekom­plexes stammen aus dem Jahr 1968. Allein schon die Gebäudesub­stanz muss grundlegen­d erneuert werden. Die ersten Arbeiten für die Modernisie­rung sind angelaufen. Erste Räumlichke­iten sind inzwischen verlegt, das Lehrerzimm­er beispielsw­eise in einen früheren Kunstsaal, der Verwaltung­sbereich befindet sich im ehemaligen Musiksaal. Drei Bauabschni­tte sind angesetzt, von Januar 2018 bis August 2021. Dies soll einen möglichst reibungslo­sen Ablauf des Schulbetri­ebs während des Umbaus ermögliche­n. Derzeit besuchen 860 Schüler das Krumbacher Gymnasium. Unterricht­et werden sie von rund 90 Lehrern.

Die Modernisie­rung, die voraussich­tlich bis zum Sommer 2021 andauert, findet vor allem im Inneren des Gebäudekom­plexes statt und gleicht gewisserma­ßen einer Totalopera­tion. Durch eine Erweiterun­g der Pausenhall­e wird ein neuer größerer Raum für Veranstalt­ungen geschaffen, Fachbereic­he werden zusammenge­legt, die Schule wird energetisc­h auf den neuesten Stand gebracht, die Barrierefr­eiheit und der Brandschut­z werden grundlegen­d verbessert. Gerechnet wird nach Auskunft von Kreiskämme­rer Gernot Korz mit Kosten von rund 21,9 Millionen Euro. Zu erwarten sei ein Zuschuss vom Freistaat in Höhe von etwa 8,4 Millionen Euro. Federführe­nd bei der Modernisie­rung des Krumbacher Gymnasiums ist der Landkreis Günzburg, der für die weiterführ­enden Schulen zuständig ist.

Das alles sind wenige Worte einer kurzen Zusammenfa­ssung. Dahinter steht viel Arbeit im Detail. Direktor Norbert Rehfuß und sein Stellvertr­eter Jochen Schwarzman­n haben im ehemaligen Musiksaal jede Menge Pläne vor sich ausgebreit­et. Es ist gewisserma­ßen ihre tägliche Lektüre. Wie sie erläutern, ist bereits im ersten Bauabschni­tt die Vergrößeru­ng der Pausenhall­e geplant, was Teile des Innenhofs in Anspruch nehmen wird. Der so entstehend­e Raum könne auch für Veranstalt­ungen genutzt werden und werde 354 Besuchern Platz bieten.

Zusammenge­führt werden sollen die Fachbereic­he, die sich bislang teilweise räumlich verteilt im Schulgebäu­de befinden. Beispielsw­eise soll es auf der Nordseite zwei Zeichensäl­e und zwei Werkräume geben. Geplant sind auch neue Musiksäle. Im Freien soll eine Art Werkhof geschaffen werden, damit auch Kunst unter freiem Himmel möglich wird.

Verkleiner­t werden die Umkleideka­binen des schulinter­nen Schwimmbad­es. In der Anfangszei­t wurde das Bad auch von der Öffentlich­keit genutzt, doch das ist schon seit vielen Jahren nicht mehr der Fall.

Verlegt wird die Bücherei, eine neue Schulbibli­othek entsteht in dem Bereich, in dem sich früher das Direktorat befand. Nicht mehr nötig ist eine Wohnung für den Hausmeiste­r. In der Zeit, in der das Gymnasium gebaut wurde, gab es tatsächlic­h noch eine „Residenzpf­licht“für den Hausmeiste­r vor Ort.

Die neue Verwaltung wird auf der Südseite installier­t. Alle Klassenzim­mer werden mit neuen Böden und Fenstern ausgestatt­et. Auch mit Blick auf die technische­n Anforderun­gen wird die Schule auf den neusten Stand gebracht.

Besonders „laute“Umbrucharb­eiten sollen an den Nachmittag­en und in den Ferien stattfinde­n. Die Schulleitu­ng ist zuversicht­lich, dass es zu keinen Unterricht­sausfällen kommt. Auch die Außenanlag­en (unter anderem die Pausenfläc­he vor der Schule) werden neu gestaltet. Unklar sei, so Norbert Rehfuß und Jochen Schwarzman­n, was mit dem „Querriegel“geschehe, in dem sich bisher der Musiksaal befand. Die Umbau-Planung stamme aus einer Zeit, in der das G8-Gymnasium noch die Grundlage war. Dies hat sich bekanntlic­h mittlerwei­le geändert.

Die Zahlen von Kreiskämme­rer Gernot Korz machen eindrucksv­oll deutlich, dass die Schulmoder­nisierung derzeit ein sehr zentraler Bereich der Kreispolit­ik ist. Vorgesehen ist auch die Modernisie­rung des Günzburger Dossenberg­er-Gymnasiums (rund 24,4 Millionen Euro, die Zuschusshö­he steht noch nicht fest). Neu gebaut wird die Krumbacher FOS/BOS (13,2 Millionen Euro, staatliche­r Zuschuss 5,3 Millionen Euro).

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Foto: Peter Bauer Für rund 22 Millionen Euro wird das Krumbacher Simpert Kraemer Gymnasium grundlegen­d modernisie­rt. Unser Bild zeigt von rechts Schulleite­r Norbert Rehfuß und seinen Stellvertr­eter Jochen Schwarzman­n mit Plänen. Das Direktorat ist derzeit im ehemaligen...
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Foto: Peter Bauer SKG Direktor Norbert Rehfuß (links) und sein Stellvertr­eter Jochen Schwarzman­n mit einem Plan für die Modernisie­rung des Krumbacher Gymnasiums, der auf ein White board (eine moderne Form der Tafel) projiziert wurde. Auch die technische­n Ausstat tung...
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Foto: Bauer Das Simpert Kraemer Gymnasium wur de vor einigen Jahren durch einen Anbau erweitert. Nun steht eine umfassende Modernisie­rung an.

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