Mittelschwaebische Nachrichten
Silberhochzeit mit dem Energieversorger
Seit 25 Jahre ist „Erdgas Schwaben“im Mindeltal tätig. Die Zukunft gibt Anlass zu Optimismus
Ursberg Es sind beeindruckende Zahlen, die beim Festakt des Energieversorgers „Erdgas Schwaben“in der voll besetzten Klostergaststätte in Ursberg präsentiert wurden: Aktuell sind fast 200 Städte und Gemeinden an 6500 Kilometer Erdgasleitungen angeschlossen. Sowohl öffentliche Einrichtungen wie private Haushalte nutzen Leistungen des Energieversorgers. Weil Erdgas die „Wunschenergie Nummer eins“sein wird, investiert das Unternehmen jährlich zehn Millionen Euro in erneuerbare Energien. Anlass des illustren Festaktes war jedoch das Jubiläum „25 Jahre Erdgas im Mindeltal“, in dessen Rahmen die Kommunen Burtenbach, Münsterhausen, Thannhausen, Ursberg und Balzhausen gewissermaßen „Silberhochzeit“mit dem Energieversorger feiern durften. Verständlich, dass der Leiter Kommunalkunden, Helmut Kaumeier, eine ganze Reihe von Ehrengästen, darunter Bundesminister der Finanzen a. D. und Ehrenbürger der Gemeinde Ursberg, Dr. Theo Waigel und Landrat Hubert Hafner, die Bürgermeister der betreffenden Gemeinden und viele weitere Gäste willkommen hieß.
Er bestätigte zugleich die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen im Mindeltal: „Die fünf Gemeinden haben mit der zukunftsori- Entscheidung einen Weg eingeschlagen, der eine langfristige und nachhaltige Perspektive auch für kommende Generationen bietet“, betonte Kaumeier. Bürgermeister Peter Walburger freute sich, dass dieses Jubiläum in seiner Heimatgemeinde stattfinden kann, war doch das Dominikus-RingeisenWerk mit der Umstellung von Kohle auf Erdgas des früheren Heizkraftwerkes vor 25 Jahren Vorreiter in Bezug auf eine saubere Energie- versorgung, dem die Fleischwerke Zimmermann und das evangelische Altenheim in Burtenbach folgten. Inzwischen verfügen die fünf Mindeltalkommunen insgesamt über rund 60 Kilometer Rohrnetzleitungen und mehr als 400 Hausanschlüsse für Erdgas.
Geschäftsführer Klaus-Peter Dietmayer berichtete in seinem Grußwort, dass Erdgas Schwaben schon vor 40 Jahren begonnen habe, das relativ dünn besiedelte Schwaentierten ben mit Erdgas zu versorgen. Obwohl der Aufwärtstrend anhielt „zahlen wir in Deutschland heute 25 Milliarden Euro für nur 14 Prozent für regenerative Energie“, so Dietmayer. Es bleibe deshalb eine große Herausforderung, die Entwicklung voranzutreiben, um vor allem die Speicherung zu forcieren.
Festredner Theo Waigel erinnerte, dass ihn schon seit den 70er Jahren die Diskussion um die richtige Energiepolitik in Bayern bewegte. „Erdgas ist eine saubere Energie und wird deswegen auch in der Zukunft eine große gewichtige Rolle spielen“, so seine Prognose. Man müsse jedoch energisch an Weiterentwicklung und Ausbau der regenerativen Energie arbeiten, denn es werde der Zeitpunkt kommen, wo es keine Atomenergie mehr gebe. „Die Energiewende ist unumgänglich, wurde aber zu schnell angegangen“, meinte Waigel. Neben einem Abriss zur gegenwärtigen Situation in Deutschland und zu Europa machte Waigel das Thema „Heimat“zum Teil seiner Rede. Heimat sei ein Grundwert in einer globalen Welt, sie präge den Charakter, stifte Identität und vermittle Zuhause. Er bezeichnete sich selbst als sehr heimatverbunden und verband damit einige Erinnerungen an seine Schulzeit, vor allem an Ursberg. Das sei auch der Grund, dass er der Grundschule Ursberg 1000 Euro aus eigener Tasche spende. Den Geldbetrag nahm Bürgermeister Walburger erfreut entgegen, musste jedoch versprechen, das übliche gemeindliche Budget für die Schule nicht zu kürzen. Schon zu Beginn und im weiteren Verlauf lockerte die Musikkapelle Mindelzell unter Leitung von Dirigentin Ingrid Mörz den Festakt mit musikalischen Weisen auf.