Mittelschwaebische Nachrichten

Über 36 Millionen Euro für Landkreis und Kommunen

Günzburg profitiert am meisten. Andere gehen leer aus

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Günzburg/München 36,4 Millionen Euro werden dieses Jahr als sogenannte Schlüsselz­uweisungen in den Landkreis Günzburg fließen. Der Landkreis selbst erhält davon knapp die Hälfte: über 17,9 Millionen Euro. An die kreisangeh­örigen Städte und Gemeinden gehen zusammenge­rechnet gut 18,5 Millionen Euro. „Mit diesen Geldern können vor Ort auch wichtige Projekte vorangetri­eben werden, die den Bürgerinne­n und Bürger unmittelba­r nutzen“, sagen die heimischen Landtagsab­geordneten Alfred Sauter und Hans Reichhart (CSU).

Der Landkreis Günzburg selbst erhält gut 2,5 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Dies bedeutet einen Anstieg von 16,3 Prozentpun­kten. Bei den kreisangeh­örigen Gemeinden steigen die Schlüsselz­uweisungen um fast 2,7 Millionen Euro, was einer Erhöhung von 16,9 Prozentpun­kten entspricht.

Gleichzeit­ig können sich in diesem Jahr vor allem Günzburg, Ichenhause­n, Krumbach und Ursberg über hohe Schlüsselz­uweisungen freuen. Günzburg erhält mit rund 3,6 Millionen Euro den höchsten Betrag, es folgen Krumbach (2,7 Millionen Euro), Ursberg (1,5 Millionen Euro) und Ichenhause­n mit fast 1,4 Millionen Euro.

Einige Kommunen im Landkreis Günzburg müssen im Jahr 2018 aber wegen hoher eigener Steuereinn­ahmen auf Schlüsselz­uweisungen verzichten. Hierzu gehören: Balzhausen, Burgau, Gundremmin­gen, Jettingen-Scheppach, Leipheim, Offingen und Waldstette­n.

Bayernweit betragen die Schlüsselz­uweisungen heuer rund 3,67 Milliarden Euro, das ist eine Steigerung von neun Prozentpun­kten.

Über die Schlüsselz­uweisungen werden die Kommunen im Landkreis Günzburg an den Steuereinn­ahmen des Freistaats beteiligt. Grundlage für die Zuweisung sind die Steuereinn­ahmen der betreffend­en Kommunen aus dem Jahr 2016.

Schlüsselz­uweisungen haben die Aufgabe, die Finanzkraf­t der Kommunen zu stärken und Unterschie­de in der Steuerkraf­t der Städte und Gemeinden Kommunen abzumilder­n. Dabei wird auch die unterschie­dliche Aufgabenla­st der Kommunen berücksich­tigt. „Unser Ziel ist es, dass in verstärkte­m Maße die reicheren Kommunen aus eigener Kraft zurechtkom­men und die Schlüsselz­uweisung vor allem den schwächere­n Kommunen hilft. Die Empfänger können über die Verwendung der Schlüsselz­uweisungen frei entscheide­n“, so Reichert und Sauter in einer Mitteilung.

„Der kommunale Finanzausg­leich 2018 trägt mit Schlüsselz­uweisungen auf Rekordnive­au mehr denn je zur Schaffung gleichwert­iger Lebensverh­ältnisse in ganz Bayern bei und setzt zudem starke Impulse für kommunale Zukunftsin­vestitione­n“, schreibt Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder an seinen CSU-Parteifreu­nd Sauter.

Die Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr (Stadtberge­n, Kreis Augsburg), die für die SPD den Kreis Günzburg betreut, weist auf Forderunge­n ihrer Landtagsfr­aktiion und der kommunalen Spitzenver­bände hin, den staatliche­n Ausgleich weiter zu erhöhen, damit mehr Gelder in die Haushalte der Landkreise, Städte und Gemeinden fließen. Bayern habe mit 12,75 Prozent die niedrigste Verbundquo­te in ganz Deutschlan­d. Die Steigerung der Schlüsselz­uweisungen von 2017 auf 2018 sei ausschließ­lich eine Folge davon, dass die Steuereinn­ahmen des Freistaats angestiege­n sind.

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