Mittelschwaebische Nachrichten
Die Müllgebühren im Kreis bleiben stabil
Die Ausgaben der Kreisabfallwirtschaft übersteigen heuer die Einnahmen. Warum das trotzdem nicht zu einer Erhöhung führt und was sonst geplant ist
Landkreis Die gute Nachricht lautet: Die Müllgebühren werden auch in diesem Jahr nicht erhöht. Zwar übersteigen die Ausgaben heuer die Einnahmen, doch dank finanzieller Reserven kann der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises seinen Haushalt 2018 ohne neue Kredite oder eine Erhöhung der Müllgebühren ausgleichen. Einzelheiten wurden gestern bei einer gemeinsamen Sitzung von Kreis- und Werkausschuss des Kreistags in Günzburg vorgestellt.
Nach Angaben von Anton Fink, dem Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes, werden die laufenden Kosten der Müllentsorgung in diesem Jahr mit gut 12,13 Millionen Euro kalkuliert. Diesen Ausgaben stehen Einnahmen von lediglich 10,21 Millionen gegenüber. Dieses Minus von knapp 1,92 Millionen Euro könne aber durch Gebührenüberschüsse aus den Vorjahren (etwa 400 000 Euro) und einen Griff in die Rücklagen (rund 1,5 Millionen Euro) ausgeglichen werden. Die für die Landkreisbürger positive Folge: Die Müllgebühren bleiben auch heuer stabil. Daneben muss der Abfallwirtschaftsbetrieb auch 2018 keine neuen Kredite aufnehmen.
Die größten Ausgabeposten im laufenden Jahr sind die Kosten für die Restmüllabfuhr mit 1,25 Millionen, die Aufwendungen für die Müllverbrennung in der Weißenhorner Anlage mit 2,0 Millionen, die Grüngutentsorgung mit 750 000 Euro und der Unterhalt der Mülldeponien mit gut 400000 Euro.
Doch nicht nur der laufende Betrieb schlägt zu Buche. Geplant sind zudem Investitionen in Höhe von mehr als 10,7 Millionen Euro – gegenüber 2017 ein Plus von etwa 50 Prozent. Fast die Hälfte dieser Summe wird in verschiedene Bau- und Rekultivierungsmaßnahmen an den Mülldeponien gesteckt, weitere 4,2 Millionen werden in das Wertstoffzentrum Burgau oder die verschiedenen Wertstoffhöfe im Landkreis Günzburg investiert. Nicht nur angesichts dessen, so Anton Fink, stehe der Abfallwirtschaftsbetrieb in diesem Jahr „vor großen Herausforderungen“.
Die im Landkreis anfallenden Müllmengen werden nach Einschätzung von Anton Fink auch in diesem Jahr weiter ansteigen, das gelte vor allem für die Grüngutentsorgung. Dadurch steigen die entsprechenden Ausgaben. Das gelte auch für die Biotonne. Denn der Abfallwirtschaftsbetrieb will zusätzliches Geld ausgeben, um die Quote der Bürger, die eine Biotonne ordern, spürbar zu erhöhen. Außerdem will er verstärkt kontrollieren, in welchem Maße Bürger die Biotonne dazu missbrauchen, Fremd- und Restmüll klammheimlich über die Braune Tonne zu entsorgen.
Alles in allem, so betonte Anton Fink in der Sitzung, sei der Abfallwirtschaftsbetrieb aber bemüht, „den Service für die Bürger weiter auszubauen“.
Große Herausforderungen bei den Investitionen