Mittelschwaebische Nachrichten

Der „stille Beifahrer“von Alfons Baader

Welche Bedeutung der heilige Christopho­rus für den Leiter der Berufsfach­schule für Musik hat und welche Rolle seine Oma Kreszentia spielt

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„Glück“? Allein das Wort hat die Menschen über die Zeiten hinweg fasziniert. Viele verbinden Glück auch mit einem speziellen Glücksbrin­ger. Diese Thematik möchten wir in unserer Serie aufgreifen. Heute: Alfons Baader, Leiter der Berufsfach­schule für Musik in Krumbach.

VON ELISABETH SCHMID

Krumbach Sein erstes Auto, einen zehn Jahre alten gebrauchte­n goldfarben­en Opel Ascona, schaffte sich Alfons Baader mit finanziell­er Hilfe der Oma 1983 an. Zu dem Auto gab ihm die besorgte Oma eine kleine Christopho­rus-Münze als Geschenk. Sie sollte ihren geliebten Enkel begleiten und auf ihn aufpassen. Für Alfons Baader ist die Plakette ein Glücksbrin­ger und sie hat ihn noch nie im Stich gelassen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Alfons Baader ist Leiter der Berufsfach­schule für Musik in Krumbach.

Er ist am 26. Mai 1957 in Mindelheim geboren. Er besuchte dort die Grundschul­e und das Gymnasium bis zur 11. Klasse. Da das Leistungsf­ach Musik in Mindelheim nicht angeboten wurde, wechselte Baader in ein Internat nach Kempten. Der musikalisc­he Junge, der aus einer musikalisc­hen Familie kam, bekam seit dem sechsten Lebensjahr Klavierunt­erricht, später kam Violine und E-Bass hinzu. Schon früh war dem Jungen klar, dass er die Musik zu seinem Beruf machen wollte. Nach dem Abitur absolviert­e er sein Musikstudi­um in Augsburg. Später studierte er an der Hochschule für Musik in Würzburg auf Lehramt Musik. Durch einen Freund, der an der Berufsfach­schule für Musik arbeitete, kam Baader zu einer Anstellung in der Berufsfach­schule. „Zuerst war es quasi nur eine Teilzeitst­elle. Ich musste täglich von Würzburg nach Krumbach fahren, um dort einen Vormittag zu arbeiten. So ging alles los“, meint Baader verschmitz­t.

Täglich die Fahrt, das erforderte Mobilität. Ein Auto war nötig. So kam er zu dem Opel Ascona, der damals 2400 Mark kostete und nur mithilfe der Oma zu finanziere­n war. Später kam das Angebot auf eine Vollzeitst­elle.

Von 1984 bis 1998 arbeitete er als Musiklehre­r in der Berufsfach­schule. Er unterricht­ete Klavier und Tonsatz. 1998 wurde er zum stellvertr­etenden Schulleite­r ernannt. Seit 2001 ist Alfons Baader Schulleite­r der Berufsfach­schule für Musik. Baader ist seit 1985 mit einer Kirchenmus­ikerin verheirate­t und hat eine Tochter und einen Sohn. Er lebt mit der Familie in Edenhausen. In der Freizeit fährt er gerne Fahrrad, Motorrad und schwimmt. Die Verwaltung­sarbeit nimmt viel Zeit in Anspruch. Er musiziert gerne, am liebsten Jazz und Swing.

Der heilige Christopho­rus ist der Schutzheil­ige der Flößer, Pilger und Reisenden. Oma Kreszentia, „Senzi-Oma“genannt, war sich sicher: Der heilige Christopho­rus wird ihren Enkel auf allen seinen Fahrten begleiten. Die Oma war eine gläubige

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Foto: Elisabeth Schmid Sein erstes Auto konnte Alfons Baader 1983 nur mithilfe seiner Oma Kreszentia finanziere­n – und die besorgte Oma schenkte ihm eine Christopho­rus Medaille, die für Baader zu einem besonderen Lebensbegl­eiter wurde.
 ?? Foto: Elisabeth Schmid ?? Gute Fahrt mit seinem besonderen stillen Begleiter“: Alfons Baader mit seiner Chris tophorus Medaille.
Foto: Elisabeth Schmid Gute Fahrt mit seinem besonderen stillen Begleiter“: Alfons Baader mit seiner Chris tophorus Medaille.

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