Mittelschwaebische Nachrichten
Dieselautos weniger gefragt
Kunden setzen stärker auf Benzinmotoren
Berlin Die Dieselkrise macht sich auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt bemerkbar. Sinkende Preise und eine geringere Nachfrage sind die Belege dafür im jüngsten DATReport 2018, der am Donnerstag vorgestellt wurde. So dramatisch wie bei fabrikneuen Autos ist der Nachfragerückgang jedoch nicht. Stets zu Jahresbeginn nehmen die Marktbeobachter der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) – ein Unternehmen der Automobilwirtschaft – den Gebrauchtwagenmarkt unter die Lupe.
Dem Report zufolge ging die Zahl der Besitzumschreibungen für Diesel-Pkw 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent auf 2,39 Millionen zurück. Bei Benzinern betrug das Minus nur ein Prozent. Noch deutlicher hat sich die Sorge um Fahrverbote für Diesel bei den Neuzulassungen niedergeschlagen: Die Dieselverkaufszahl brach um 13,2 Prozent ein. Spiegelbildlich legte die Zahl neuer Benziner auf deutschen Straßen um 13,8 Prozent zu.
In unterschiedliche Richtungen bewegten sich 2017 auch die Ausgaben für Neu- und Gebrauchtwagen. Der durchschnittliche Anschaffungspreis für Neuwagen überschritt im vergangenen Jahr erstmals die Marke von 30000 Euro. Käufer legten 30 350 Euro pro Auto
Über 13 Prozent weniger Dieselneuwagen verkauft
hin, das waren 700 Euro mehr als im Vorjahr. Dagegen sanken die tatsächlich gezahlten Gebrauchtwagenpreise im Schnitt um 180 Euro auf 11250 Euro.
Weil auch etwas weniger Autos den Besitzer wechselten, schrumpfte der deutsche Gebrauchtwagenmarkt insgesamt um drei Prozent auf einen Gesamtumsatz von 82,1 Milliarden Euro.
„Der DAT-Report fühlt unserer Branche gnadenlos den Puls“, sagte DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann. Gemessen an der Zahl der Kaufverträge ist der Gebrauchtwagenmarkt mehr als doppelt so groß wie der für Neuwagen: Im letzten Jahr standen 3,44 Millionen Neuwagenkäufe 7,3 Millionen Gebrauchtwagenkäufen gegenüber.