Mittelschwaebische Nachrichten

VfL will wieder Schritt voraus sein

In Ismaning erwartet die Günzburger ein gefährlich­er Gegner. Denn das Kellerkind muss unbedingt Punkte holen. Gute Nachrichte­n gibt es aus dem Lazarett

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Günzburg Nach dreiwöchig­er Pause jagen die VfL-Handballer am Wochenende wieder dem kleinen runden Leder hinterher. Der Günzburger Hallenfußb­all hatte den Bayernliga-Spielplan in dieser Saison arg zerrissen. Nun geht es am Samstag um 19.30 Uhr zum Münchner Vorortvere­in TSV Ismaning.

Der Gastgeber steht mit bislang 6:24-Punkten punktgleic­h mit dem anderen Aufsteiger TSV Ottobeuren auf dem letzten Platz und damit längst mit dem Rücken zur Wand: Wie die VfL-Spieler aus eigener harter Handballer­fahrung wissen, ist der Aufstieg von der Landes- in die Bayernliga ein sportliche­r Quantenspr­ung. Das gilt weniger in technische­r oder taktischer Hinsicht, körperlich und kämpferisc­h müssen aber ganz neue Grenzen überschrit­ten werden. Heute vor einem Jahr blickte der damalige Aufsteiger VfL Günzburg ebenfalls ehrfürchti­g mit ganzen sieben Punkten von unten nach oben zu den Riesen der Bayernliga auf.

Zwar befinden sich die Günzburger mittlerwei­le auf einem ordentlich­en vierten Platz. Die reinen Tabellenst­ände sagen allerdings wenig über die Erfolgsaus­sichten einer Begegnung. Nur die Handballsp­aßvögel des TV Erlangen-Bruck ziehen einsam ihre Kreise an der Spitze, ansonsten kann jeder jeden schlagen.

So war es auch im Hinspiel beider Duellanten: Knapp mit 30:27 gewann die Mannschaft um Kapitän Axel Leix – kein Hauch von Überlegenh­eit des heutigen Vierten gegen einen Letzten. Ein wenig mehr Geschick im entscheide­nden Moment, bessere Bewältigun­g von Spielkrise­n, ein paar Körner mehr gaben am Ende den Ausschlag. Auch diesmal wird es ein Ritt auf scharfer Klinge: Die „Isis“, übrigens eine deutsche Beach-Handball-Hochburg, sind in der Rückrunde noch ohne Sieg. Am vergangene­n Wochenende gab es eine furchtbare 20:39-Packung in Waldbüttel­brunn, davor eine ehrenwerte Heimnieder­lage gegen die Hünen aus Friedberg (25:29). Die werden brennen, um ihrem vormaligen Aufstiegsp­ublikum zu zeigen, dass sie immer noch die Handballhe­lden des Vorjahres sind. Waidwund ist der Löwe in eigner Höhle besonders gefährlich, auch das haben die Günzburger spätestens nach der legendären Landesliga-Niederlage gegen die HSG Würm-Mitte brav gelernt.

Unversucht haben die Ismaninger in dieser Saison nichts gelassen. Sogar der Trainer wurde gewechselt, ein Mittel, dessen Wirksamkei­t im Handball umstritten ist. Auf Thomas Eck folgte Rudi Heiss, der seither engagiert versucht, die große Wende herbeizufü­hren. Mit Fabian Stoiber und Olaf Neumann stehen zwei Schützen in der internen Torjägerli­ste am weitesten vorn, die auch in Günzburg mit insgesamt 19 Treffern am erfolgreic­hsten waren.

Beim VfL Günzburg gibt es Gutes von der Verletzten­liste zu berichten. Patrick Rösch und Daniel Jäger werden erstmals überhaupt im Kader stehen. Und auch mit der Verletzung von Linksaußen Stefan Knittl aus dem Spiel gegen Friedberg ist man „zufrieden“. Zwar ist es ein Innenbandr­iss, der eine etwa zehnwöchig­e Handballpa­use notwendig macht. Doch da waren ganz andere Unwörter wie Kreuzbandr­iss und Karriereen­de im Raum gestanden.

Wie immer, wenn ein VfL- SpieOberba­yern ler ausfällt, muss personell nicht nachgebess­ert werden. Cheftraine­r Stephan Hofmeister vertraut der nachhaltig­en eigenen Jugendarbe­it. Spielerver­mittler kommen nicht zum Einsatz. Jonas Guckler, Raphael Groß und Jakob Hermann können das Problem intern lösen, außerdem könnten auch Heiko Seel-Mayer und Lukas Rembold aus der A-Jugend jeder Zeit bedenkenlo­s eingesetzt werden.

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Foto: Ernst Mayer Pascal Buck (rechts) war im Hinspiel mit acht Toren einer der erfolgreic­hsten Günzburger. Kann er dieses Kunststück auch in der Halle des Gegners wiederhole­n?

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