Ist eine ganzwöchige Sperrung notwendig?

Zum Artikel „Marktplatz: Freie Fahrt oder nicht?“vom 6. Februar: Die übertriebene Reaktion von Bürgermeister Fischer auf die Unterschriftenaktion gegen eine ganzwöchige, sich über mehrere Monate erstreckende Sperrung des Marktplatzes, ist zum einen unverständlich und zum anderen unverschämt den Bürgern gegenüber, die sich aktiv in die Geschehnisse ihrer Heimatstadt einbringen wollen. Der Bürgermeister stellt ein mangelndes Demokratieverständnis seitens dieser Gruppe fest. Gleichzeitig muss gefragt werden, wie er denn sein Demokratieverständnis definiert. Seine äußerst emotionale, ja regelrecht jähzornige Reaktion auf eine Bürgerinitiative, kann wohl kaum als außerordentlich demokratisch bezeichnet werden, oder? Ob die von Herrn Fischer in den Raum gestellten Partikularinteressen tatsächlich bei den Initiatoren der Unterschriftenaktion oder eben doch bei den Veranstaltern von „Live am Marktplatz“liegen, sei dahingestellt. Da diese Veranstaltung ja ausschließlich am Samstagabend stattfindet, sehe ich die Notwendigkeit einer ganzwöchigen Sperrung des Marktplatzes nicht. So würde eine Sperrung von Freitag- bis Sonntagabend wohl mehr als ausreichend sein. „Live am Marktplatz“ist zu einem Aushängeschild für Krumbach in Sachen Kultur geworden. Diese Veranstaltung zu erhalten, stelle ich, und ich denke auch der Großteil der Unterstützer der Aktion, keineswegs infrage. Nur ob sich die Verkehrsumleitung durch schmälste Gassen, bei dem sowieso starken Verkehrsaufkommen in Krumbach, als gewinnbringend erweist, kann ich aufgrund meiner Erfahrungen aus den beiden zurückliegenden Veranstaltungsjahren nur verneinen. Heute kann wohl kaum ein aus den 80er-Jahren stammendes Verkehrskonzept, wie vom Bürgermeister angeführt, ausnahmslos Anwendung finden. Daher kann ich dem Bürgermeister und den Stadträten nur empfehlen, ihren Beschluss zu hinterfragen: Ist eine ganzwöchige Sperrung des Marktplatzes notwendig oder ist eine wochenendliche Sperrung nicht ausreichend? Florian Kaida