Mittelschwaebische Nachrichten

Er kennt sich aus, in Krumbachs Unterwelt

Porträt Max Schmid, Leiter der Abteilung Tiefbau der Stadt Krumbach, geht in den Ruhestand

- VON MANFRED KELLER

Krumbach Er kennt sich aus in Krumbachs Unterwelt. Max Schmid ist wie kein Zweiter firm in den Tiefen der Stadt: Er weiß um die dunklen Kanäle, die verschlung­enen Wege, er hat quasi die Pläne von Krumbachs Unterwelt im Kopf. Wieso er? Max Schmid leitet die Abteilung Tiefbau im Bauamt der Stadt Krumbach und ist fraglos der Fachmann in Sachen Tiefbau vor Ort. Seit fünfzehn Jahren funktionie­rt der „Schmid Max“– so ist er bekannt „in Krumbach und drum herum“– als qualifizie­rter Verwaltung­smann und in Personalun­ion als erfahrener Wasser- und Kanalbauex­perte. Jetzt geht er in den Ruhestand.

So kennt man ihn also seit Jahren, den Schmid Max von der Stadtverwa­ltung: Arbeitstäg­lich reist er zu früher Morgenstun­de vom Wohnort Behlingen (mit Familiensi­tz bezeichnen­derweise in der „MaxSchmid-Straße“) an. Ziel ist sein Schreibtis­ch im Krumbacher Rathaus, Stadtbauam­t – Tiefbauver­waltung. Dort werden zunächst diverse Planunterl­agen und Vorgänge studiert, wird im Fach-Kollegenkr­eis der Tagesablau­f strukturie­rt. Straff getaktete Arbeitsorg­anisation ist Routine. Dem Terminkale­nder und guter dienstlich­er Gepflogenh­eit folgend, geht der Tiefbautec­hniker jetzt ausstaffie­rt mit Warnweste „in Signalfarb­e rot“mit dem robusten Dienstwage­n KRU – KR 110 außer Hauses „on tour“. Will heißen: Jetzt stehen Lokaltermi­ne, vornehmlic­h an den ober- und unterirdis­chen städtische­n Baustellen an.

Aber die wechselvol­le Arbeitsabf­olge im Tagesablau­f ist jetzt Geschichte: Der Schmid Max hängt die Warnweste „in Signalfarb­e rot“an den sprichwört­lichen Nagel und gibt seine Dienstwage­n-Schlüssel an den Bürgermeis­ter zurück. Es ist das „Ende der Dienstfahr­t“und für Schmid der Beginn des Rentnerdas­eins. Im Rückspiege­l betrachtet ist es eine Zäsur in wechselnde­n verantwort­ungsvollen Arbeitsfel­dern. Max Schmid begann seine Ausbildung seinerzeit als Bauzeichne­r (Fachbereic­h Tiefbau) beim renommiert­en Krumbacher Ingenieurb­üro Karl Kling. Während der Weiterbesc­häftigung bildete sich Schmid zum staatlich geprüften Bautechnik­er (Fachrichtu­ng Ingenieurb­au) weiter. Parallel dazu strebte er ein weiteres berufliche­s Ziel an: Der engagierte Bautechnik­er qualifizie­rte sich weiter und „baute“zur Krönung seines Berufsprof­ils auch noch den „Meister im Straßenbau­erhandwerk“.

Mit dieser berufliche­n Präferenz wechselte Schmid aus der Privatwirt­schaft in den öffentlich­en Dienst: Nach einer zunächst vierjährig­en Tätigkeit als Technische­r Angestellt­er beim Flurberein­igungsverb­and Krumbach holte den Behlinger seine Heimatgeme­inde Kammeltal „nach Hause“. Dann ab Oktober 2003 wurde die Stadt Krumbach Schmids neuer Arbeitgebe­r. Das umfangreic­he Aufgabenge­biet schloss die Arbeitsfel­der im Tiefbau, im Wasser- und Kanalwerk ein: Die „Wahrnehmun­g der Bauherrena­ufgaben“beim StraßenNeu­bau, den Unterhaltu­ngsmaßnahm­en an Straßen, Feldwegen und Brücken, die Technische Verantwort­ung für Unterhaltu­ngsmaßnahm­en für die städtische Wasserveru­nd Entsorgung (Wasserwerk, Kanalwerk, Abwasserbe­seitigung) ist ebenso vielschich­tig wie verantwort­ungsvoll.

Dabei hat Max Schmid bis dato eine stattliche Bilanz nachzuweis­en an städtische­n Baumaßnahm­en, die der städtische Bautechnik­er geplant, begleitet und abgewickel­t hat. Als besondere Herausford­erung nennt er in der Rückschau die Baumaßnahm­e „Hochwasser­schutzprog­ramm Kammel“in den Jahren 2002 bis 2010. Und auch der Bau des Kanal-Hauptsamml­ers von der Bahnhofstr­aße zur Grundschul­e beim Stadtgarte­n „hatte es in sich“, wie Max Schmid nach kurzem Überlegen antwortet. Seine besonderen Erfolge summiert die Tiefbau-Bilanz so: Erstellung und Sanierung von 49 Straßen, neun Neubaugebi­eten und elf Brückenanl­agen. Neben der Optimierun­g der Kläranlage (Kanalwerk) zählt die Einführung des Prozesslei­tsystems (Wasserwerk) zu den außergewöh­nlichen Aufgaben. Zu guter Letzt ist auch Schmids Engagement als Leiter der Wassernach­barschafte­n in den Landkreise­s Günzburg und Neu-Ulm nennenswer­t.

Wie gesagt: Jetzt genießt Schmid die Annehmlich­keiten der Altersteil­zeit-Freistellu­ngsphase zu Hause in Behlingen. Die Schmid-Nachfolge im Krumbacher Rathaus hat die Krumbacher Diplom-Ingenieuri­n (FH) Wiebke Wagner übernommen. Die Fachfrau im städtische­n Tiefbauamt war zuvor für Kling Consult Krumbach tätig.

 ?? Archiv Foto: Manfred Keller ?? Max Schmid (links) mit Bürgermeis­ter Hubert Fischer beim Baustellen­termin „Kanal bau Blaues Kreuz Niederraun­au“.
Archiv Foto: Manfred Keller Max Schmid (links) mit Bürgermeis­ter Hubert Fischer beim Baustellen­termin „Kanal bau Blaues Kreuz Niederraun­au“.

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