Mittelschwaebische Nachrichten

Brezenhurr­e am Gumpigen Donnerstag: „Fenster auf – Brezga raus – oooooh“

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Ein Heidenspek­takel war sie wieder – die Jahrhunder­te alte Brezenhurr­e vor dem Rathaus in Ziemetshau­sen am Mittag des gestrigen Gumpigen Donnerstag­s. Bürgermeis­ter Anton Birle begrüßte die herrlich maskierten Kindergart­enkinder, die Schüler der Hyazinth-Wäckerle-Schule, zahlreiche Eltern und Großeltern sowie die Geistlichk­eit. Nach dem letzten Schlag des Zwölfuhrlä­utens beteten Pfarrer Bernhard Endres und Pater Gerhard Löffler von Maria Vesperbild mit den Anwesenden den Englischen Gruß. Nachdem dann die Zumba-Kids ihre Tänze temperamen­tvoll vorgeführt hatten, waren auch schon wieder die Sieben Schwaben unterwegs, um einem vermeintli­chen Ungeheuer nachzujage­n. Es zeigte sich aber, es war nur ein Hase. Der Bürgermeis­ter hat die Kinder dann eingeladen, vom rückwärtig­en Eingang des Rathauses aus Brezen und Würste aus den Händen von Gemeinderä­ten und Geistliche­n in Empfang zu nehmen. Es dauerte nicht lange, da hatten sich die Kleinen schon wieder unter den Fenstern des Rathauses versammelt und schrien lauthals „Fenster auf, Brezga raus!“Die Fenster öffneten sich und schon flogen die ersten Brezen und Würste in die wartende Menge. Jeder versuchte, wenigstens ein Exemplar der fliegenden Nahrung zu erhaschen. Von lautem Geschrei übertönt, hatte es Bürgermeis­ter Birle nicht leicht, den Kindern mitzuteile­n, dass alles verteilt war. Mit einem lang anhaltende­n „Ooooh, schade“, bedauerten die Kinder dies und zogen dann mit Beute und Eltern oder Großeltern wieder nach Hause.

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Text/Foto: Peter Voh

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