Mittelschwaebische Nachrichten
Es schneit und es kracht
Bilanz Viele Fahrer kommen am Mittwochabend nicht mit Schnee und Eis auf den Straßen im Landkreis zurecht
Landkreis Und plötzlich war der Schnee da: Wer sich am Mittwochabend in Günzburg bei leise rieselnden Flocken auf den Weg machte, sah sich nach wenigen Kilometern einem veritablen Schneegestöber gegenüber. In Richtung Landkreissüden wurde die Schneedecke in den Nachtstunden immer dicker, die Räumdienste im Dauereinsatz. Auf unserer Facebook-Seite beklagten gestern einige Nutzer, dass viele Fahrer offenbar nicht mit den plötzlichen winterlichen Straßenverhältnissen umgehen konnten. „Ich bin ’der Situation angepasst’ gefahren, max. 70, so wie die meisten. Ich wurde von fünf Lkws überholt, die deutlich schneller waren“, schildert eine Nutzerin die Lage auf der Autobahn. Eine andere ärgert sich darüber, dass Fahrer zu dicht aufge- seien. „Wenn ich einmal hätte bremsen müssen oder gerutscht wäre, wäre er mir schnurstracks ins Auto geknallt.“Die Schneeglätte und eine Reihe von Unfällen hatten nicht nur eine zwischenzeitliche Sperrung der Autobahn A 8 zur Folge, sondern wirkten sich auch auf den Bahnverkehr aus.
Direkt neben den Schienen gelandet war (wie berichtet) am Mittwochabend das Auto einer 19 Jahre alten Frau, die zwischen Schnuttenbach und Mindelaltheim unterwegs war. Gegen 18.45 Uhr verlor die Fahrerin die Kontrolle über das Fahrzeug. Das Auto prallte gegen die Leitplanke und überschlug sich darüber hinweg. Das Fahrzeug kam auf der Fahrerseite zwischen der Staatsstraße und den dortigen Bahngleisen zum Liegen. Die Fahrerin und ihr 18-jähriger Beifahrer wurden leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der entstandene Sachschaden beträgt nach Polizeiangaben etwa 15000 Euro. Die Bahnstrecke wurde von den Einsatzkräften gesperrt, eine gute Stunde lang wurden die Züge an den benachbarten Bahnhöfen zurückgehalten und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Burgau und Günzburg wurde eingerichtet.
Auf der Autobahn A 8 legten Schnee und Eis den Verkehr zwischenzeitlich komplett lahm. Ein Lastwagen, der am Hang nach der Ausfahrt Zusmarshausen nicht weiterkam, blockierte die Straße, dazu kamen Unfälle: Zwischen Burgau und Zusmarshausen war ein 23-Jähriger bei Schneefall und winterlifahren chen Straßenverhältnissen mit nicht angepasster Geschwindigkeit in Richtung München unterwegs und geriet mit seinem Wagen ins Schleudern. Das Auto krachte gegen die Betongleitwand, schleuderte über alle drei Fahrstreifen und blieb auf dem Seitenstreifen stehen. Der Fahrer sowie sein Mitfahrer wurden nicht verletzt, kamen aber vorsorglich zur Untersuchung in ein Krankenhaus. Der demolierte Wagen war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden, berichtet die Polizei.
Auch in den Nachtstunden besserte sich die Lage auf den Straßen im Landkreis zunächst nicht. Kurz nach Mitternacht bog ein 27-Jähriger mit seinem Auto in Reisensburg von der Günzburger Straße in die Georg-Lacher-Straße ab. Dabei kam er auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Rutschen und prallte anschließend mit seinem Fahrzeug gegen eine Grundstücksmauer. Bei dem Unfall entstand ein Schaden von mehreren tausend Euro. Eine knappe Stunde später geriet eine 23-Jährige auf der die Siemensstraße aus Richtung Gundelfingen kommend mit ihrem Auto ins Schlingern und prallte anschließend gegen ein Verkehrsschild, das auf einer Verkehrsinsel angebracht war. Bei dem Unfall entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 500 Euro.
Weitere 8000 Euro Schaden sind am Donnerstagmorgen bei einem Unfall auf der Bundesstraße 16 in Ichenhausen entstanden. Ein 48-jähriger Autofahrer war innerorts aufgrund laut Polizei nicht angepasster Geschwindigkeit ins Schleudern geraten, sodass das Fahrzeug gegen die Wand eines an die Fahrbahn angrenzenden Hauses prallte.
Ein Auto prallt gegen eine Hauswand