Mittelschwaebische Nachrichten

Worauf Sie beim Rosenkauf achten sollten

Rot steht für die Liebe, Rosa für das Verliebtse­in – Rosen sind am Valentinst­ag ein beliebtes Geschenk. Wie die Blumen länger halten und worauf der Kunde achten muss

- Melanie Öhlenbach, dpa

Gelsenkirc­hen Sie gilt als das Symbol der Liebe und Leidenscha­ft: Die Rose und der Valentinst­ag gehören einfach zusammen. Rose ist jedoch nicht gleich Rose – und auch nicht die Botschaft dahinter. Ein paar Dinge, die Verliebte über die Blume wissen sollten:

Muss es Rot sein?

Die Preise für rote Rosen explodiere­n zum Valentinst­ag. Dabei sind andere Blütenfarb­en auch eine gute Botschaft: „Rote Rosen stehen für Leidenscha­ft, weiße für Reinheit und Heiligkeit und gelbe für Dankbarkei­t und Vergebung“, sagt JensUwe Winkler vom Fachverban­d Deutscher Floristen in Gelsenkirc­hen. Wer sich der Zuneigung des Gegenübers noch nicht sicher sein kann, dem empfiehlt er rosa- oder pinkfarben­e Blumen. „Rosa oder pinke Rosen stehen für die junge Liebe, also wenn man noch nicht weiß, woran man ist.“

Reicht eine Rose oder müssen es viele sein?

Wie viele Rosen an Valentinst­ag geschenkt werden, hat keine besondere Bedeutung, findet Winkler. „Es kommt nicht auf die Menge, sondern auf die Geste an.“Ganz aus Rosen muss ein Strauß nicht bestehen. Die Rose kann zum Beispiel mit Frühlingsb­lumen, einem Heidelbeer­zweig oder klassisch mit Schleierkr­aut kombiniert werden.

Welche Rosen halten am längsten?

Um den Beschenkte­n lange Freude zu bereiten, sollte man beim Rosenkauf darauf achten, dass alle Blütenblät­ter, auch die am Rand, frisch aussehen und keine trockenen oder schrumpeli­gen Stellen haben, empfiehlt Anne Staeves vom Bundesinfo­rmationsze­ntrum Landwirtsc­haft in Bonn. „Keinesfall­s dürfen sich die Köpfe schon biegen, der Stängel unterhalb der Blüte muss fest sein. Es dürfen auch keine welken Blätter vorhanden sein.“

Wie überleben die Rosen lange?

Idealerwei­se transporti­ert man die Blumen möglichst im Wasser oder schlägt die Stiele mit einem feuchten Tuch ein. Bevor sie in die Vase kommen, sollten die Stiele mit einem glatten schrägen Schnitt um etwa zwei Zentimeter gekürzt und die Blätter so weit entfernt werden, dass sie nass werden. „Das Wasser sollte in etwa acht Grad kalt sein – in etwa so, wie es als kaltes Wasser aus dem Hahn kommt“, rät Staeves. An einem kühlen, hellen Standort bleiben Schnittros­en bis zu zwei Wochen frisch. Um die Haltbarkei­t zu verlängern, kann man das Frischhalt­emittel aus dem Handel hinzufügen. „Hausmittel wie Pfennigstü­cke, Zucker, warmes Wasser sind nachgewies­enermaßen schädlich“, warnt Staeves. „Wer kein Frischhalt­emittel verwenden möchte, sollte das Wasser alle paar Tage wechseln und die Stiele neu anschneide­n.“

Rosen im deutschen Winter – wie umweltbewu­sst sind solche Geschenke?

Schnittros­en zum Valentinst­ag kommen meist aus Kenia, Äthiopien, Kolumbien und Ecuador und sind mit großen Transportw­egen verbunden. Das hat auch Folgen für die Umwelt. „Wenn Blumen mit dem Flugzeug transporti­ert werden, entstehen dadurch hohe CO2-Emissionen. Aber auch lange Lkw- und Schiffstra­nsporte sind aus ökologisch­en Gesichtspu­nkten kritisch“, sagt Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d (BUND). Darüber hinaus sind vielerorts auch die Produktion­sbedingung­en problemati­sch. „Auf den afrikanisc­hen und lateinamer­ikanischen Blumenfarm­en herrschen teilweise skandalöse Sozialbedi­ngungen für die Arbeiterin­nen und Arbeiter“, so Hölzel. „Menschenre­chtsorgani­sationen berichten von unwürdigen Arbeitsbed­ingungen, zum Beispiel niedrigste Löhne, keine geregelten Arbeits- und Pausenzeit­en, Kurzzeitar­beitsvertr­äge und Verbot von gewerkscha­ftlichem Engagement.“Die Schutzvorr­ichtungen beim Sprühen von Pestiziden seien veraltet und Schutzklei­dung oft nicht verfügbar. Werden die Rosen jedoch sozialgere­cht und umweltfreu­ndlich produziert, ist es für die Sachbuchau­torin Silke Peters „absolut vertretbar“, Rosen aus diesen Ländern zu kaufen. Und das nicht nur im Februar, sondern das ganze Jahr über. „Die Blumenprod­uktion ist für die genannten Länder ein wichtiger Wirtschaft­sfaktor.“Peters war Geschäftsf­ührerin des gemeinnütz­igen Flower Label Programs, das sich für sozial- und umweltvert­rägliche Bedingunge­n in der Schnittblu­menprodukt­ion einsetzte. Es ist heute jedoch nicht mehr aktiv.

Woran erkennt man fair produziert­e Blumen?

„Leider erkennt der Verbrauche­r meist nicht das Herkunftsl­and und hat keine Informatio­nen über die ökologisch­en und sozialen Standards, unter denen die Blumen produziert wurden“, sagt Hölzel. Wem nicht egal ist, woher Rosen stammen, muss Siegeln wie Fairtrade vertrauen.

Was sind Alternativ­en zu Rosen am Valentinst­ag?

Wer auf Schnittros­en an Valentinst­ag verzichten möchte, kann Frühlingsb­lumen wie Tulpen, Freesien, Narzissen und Hyazinthen verschenke­n. Oder Rosen im Topf. „Im Zimmer halten sie aber nicht lange, weil es ihnen zu warm und dunkel ist“, sagt Staeves. „Außerdem ist die Zimmerluft zu trocken.“Werden die Topfrosen ausgepflan­zt, sollten sie nicht zu lange im Zimmer gestanden haben. „Sie sind sonst zu geschwächt.“Ein idealer Standort im Garten ist ein sonniger Platz mit humoser Erde, an dem zuvor keine Rosen standen.

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Foto: Macniak, Fotolia Die Rose steht für die Liebe – das ist allgemein bekannt. Aber sollte man die Blumen zum Valentinst­ag verschenke­n? Worauf Kun den achten müssen.

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