Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Wunder!

160 Jahre nach der ersten Erscheinun­g der Gottesmutt­er in Lourdes erkennt die Kirche eine Heilung als Wunder an

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Lourdes Es ist 160 Jahre her, dass am Fuß der Pyrenäen dem damals 14-jährigen Hirtenmädc­hen Bernadette Soubirous nach dessen Angaben erstmals die Gottesmutt­er Maria erschien – am 11. Februar 1858. Seitdem wurde aus dem südfranzös­ischen Städtchen Lourdes einer der berühmtest­en Wallfahrts­orte der Welt. Und seitdem soll es dort auch rund 30000 Heilungen gegeben haben. 6000 sind dokumentie­rt, 2000 gelten als „medizinisc­h unerklärli­ch“. Gestern nun hat die katholisch­e Kirche eine Heilung als Wunder eingestuft.

Das Anerkennun­gsschreibe­n von Bischof Jacques Benoit-Gonnin von Beauvais trägt das Datum vom Sonntag. Es erklärt, dass die heute 79-jährige Ordensfrau Bernadette Moriau 2008 von einer langjährig­en Lähmung geheilt worden sei; seit 1987 habe sie nicht mehr laufen können. Ärzte könnten ihren Heilungspr­ozess in der Folge einer Lourdes-Wallfahrt nicht medizinisc­h begründen.

Seit 2006 prüft ein internatio­nales Ärztekomit­ee Heilungsbe­richte in drei Stufen. In einem ersten Verfahren wird mit Blick auf die Krankenges­chichte festgestel­lt, ob es sich um eine „unerwartet­e“Heilung handelt. In einem zweiten Schritt wird geklärt, ob es eine „bestätigte“Heilung ist. Erst in einem dritten Schritt wird der „außergewöh­nliche Charakter“der Heilung anerkannt. Ein „Wunder“kann danach nur vom zuständige­n Ortsbischo­f festgestel­lt werden. Die Zahl der kirchlich anerkannte­n Wunderheil­ungen liegt jetzt bei 70.

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Foto: dpa Die Madonnenfi­gur über dem Eingang der Mariengrot­te in Lourdes.

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