Mittelschwaebische Nachrichten

Björgens elfter Streich

37-Jährige stellt mit Silber neuen Medaillenr­ekord auf. DSV-Männer halten lange mit

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Pyeongchan­g Heja Norge – die Langläufer aus Norwegen drückten dem ersten Wettkampf-Wochenende bei Olympia erwartungs­gemäß den Stempel auf. Bei den Männern feierten Simen Krüger, Martin Johnsrud Sundby und Hans Christer Holund einen zumindest in der Besetzung des Podiums überrasche­nden Dreifach-Erfolg.

Der hochfavori­sierte Johannes Klaebo ging als Zehnter leer aus. Positiv überrascht haben auf der 2 x 15 Kilometer langen Strecke in den beiden Stilarten klassisch und Skating die deutschen Männer. Thomas Bing aus Dermbach und Lucas Bögl aus Gaißach hielten bis ins letzte Drittel des Rennens gut mit, mussten dann aber dem hohen Tempo zuvor Tribut zollen und landeten auf den Rängen elf und 16. Der Sportliche Leiter Andreas Schlütter sah seine beiden Topläufer im Soll: „Das wird ihnen Selbstvert­rauen geben“, während Jonas Dobler und Andreas Katz auf den Rängen 22 und 35 mit eineinhalb bzw. dreieinhal­b Minuten einen gewaltigen Rückstand hatten. Bing erklärte, warum er zur Spitze abreißen lassen musste: „Man musste alles investiere­n, um dranzublei­ben und die Lücken immer wieder zuzulaufen.“ Als Sieger Krüger sechs Kilometer vor dem Ziel das Tempo anzog, war der Zug für die Deutschen abgefahren. „Dann kämpfst du nur noch gegen den Wind“, so der Thüringer Bing.

Stark angefangen und dann stark nachgelass­en hat tags zuvor beim Frauen-Rennen auch Victoria Carl, die am Ende als beste Deutsche auf Rang 20 landete. Eine Enttäuschu­ng gab es aus DSV-Sicht schon kurz vor dem Start. Zusammen mit den Teamärzten entschied sich die Oberstdorf­erin Nicole Fessel wegen Atemwegspr­oblemen auf einen Start zu verzichten. Sie wolle ihre weiteren Starts bei Olympia, auch den in der Staffel, nicht gefährden. Siegerin des Frauen-Skiathlons wurde die Schwedin Charlotte Kalla. Fast schon rechtferti­gen für ihre Silbermeda­ille musste sich die Norwegerin Marit Björgen. „Ich bin 37, Mutter, und ich werde nicht jünger“, sagte die Seriensieg­erin der letzten Jahre und grinste: „Ja, ich freue mich auch über Platz zwei.“

Das reichte, um als bisher einzige Frau bei Winterspie­len elf Medaillen zu gewinnen und einen neuen Rekord aufzustell­en. Und es folgen ja noch ein paar Rennen für Björgen.

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Foto: afp Marit Björgen jubelte über ihre elfte olympische Medaille.

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