Mittelschwaebische Nachrichten

Der Ex ist zu stark

Die Ulmer verlieren wichtige Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze. Ein alter Teamkolleg­e setzt der Mannschaft mit einer extrem starken Leistung zu

- VON GIDEON ÖTINGER

Ulm John Bryant ist ein beeindruck­ender Mann. 2,11 Meter groß, 127 Kilogramm schwer. Ein Mann wie ein Baumstamm ist der USAmerikan­er im Dienste der Gießener Basketball­er, die am Samstag auf Ratiopharm Ulm trafen. Ulms Trainer Thorsten Leibenath wusste, dass es nicht nur schwer würde, Bryant zu stoppen. Gar unmöglich sei es, den Center über die komplette Zeit aus dem Spiel zu nehmen, sagte Leibenath unter der Woche. Er sollte recht behalten. Mit 90:95 verloren die Ulmer gegen Gießen.

Maßgeblich daran beteiligt war der 30-jährige Bryant, der mit einer Ausbeute von 33 Punkten seine Saisonbest­leistung (38 Zähler) nur knapp verpasste. Drei Minuten vor Ende musste er wegen seines fünften persönlich­en Fouls das Feld verlassen. Vermutlich hätte er eine neue Bestmarke erzielen können, hätte er das Foul nicht begangen.

Die Ulmer jedenfalls konnten vom Verweis Bryants nicht profitiere­n. Dabei hatten sie zuvor eine starke Aufholjagd gestartet. Nach der ersten Hälfte lagen die Donaustädt­er schon mit 38:55 hinten. Das mit den Rebounds klappte nicht so recht, weil Bryant sowohl unter dem eigenen als auch dem Ulmer Korb omnipräsen­t war (insgesamt 13 Rebounds) und noch dazu warfen die Ulmer Spieler zu schlecht.

Das änderte sich allerdings in der zweiten Hälfte. Besonders Isaac Fotu (24 Punkte) und Da’Sean But- ler (22 Zähler) bemühten sich um Besserung der Ulmer Trefferquo­te, und kurzzeitig schien es, als könnten die Hausherren sogar John Bryant im Zaum halten – was ein Trugschlus­s war. Zwar kamen die Ulmer zum Ende des dritten Viertels bis auf sechs Punkte ran (67:73) und im letzten Viertel sogar kurze Zeit auf drei, Gießen schaffte es aber immer wieder davonzuzie­hen. Vor allem dank John Bryant.

In der Begegnung am Sonntagabe­nd setzte sich der FC Bayern München gegen Meister Brose Bamberg mit 71:63 (29:35) durch. Die Münchner führen die Liga nach dem 16. Sieg in Serie mit 38:2 Punkten an. Krisen-Klub Bamberg bleibt trotz des guten Auftritts auf dem achten Platz und muss um den Einzug in die Play-offs bangen. Der Serienmeis­ter zeigte nach der jüngsten Niederlage­n-Serie in der Euroleague und dem Absturz in der Liga das beste Saisonspie­l – in den ersten zehn Minuten trumpfte Bamberg mit 25:11 auf. Doch Bayern München kam im Lauf des Spiels zunehmend in Schwung.

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Foto: Horst Hörger John Bryant (Mitte) besiegte sein Ex Team Ratiopharm Ulm mit 33 Punkten und 13 Rebounds nahezu im Alleingang. Luka Babic (links) und Isaac Fotu (rechts) konnten nur zuschauen.

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