Mittelschwaebische Nachrichten

Molkerei wächst über die Kirche hinaus

Milch-Riese Müller schafft neue Kapazitäte­n für sein Lager. Bürgermeis­ter hofft auf neue Arbeitsplä­tze

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Fischach Aretsried Was werden der Fischacher Ortsteil Aretsried und Rio de Janeiro bald gemeinsam haben? Antwort: Die Höhe eines Bauwerks. 40 Meter hoch soll das neue Hochregall­ager der Molkerei Müller-Milch in der Nähe der Weiherstra­ße werden. Und das ist sogar noch etwas höher als die berühmte Jesus-Statue samt Sockel in der brasiliani­schen Stadt am Zuckerhut. Und auch höher als der 35 Meter hohe, im Kern spätgotisc­he Turm der Kirche St. Pankratius.

Der Neubau war Thema auf der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Das geplante Projekt der Firma MüllerMilc­h soll im Grundriss eine Größe von rund 56 mal 88 Meter bekommen, das ist fast ein halber Hektar umbauter Raum. Die Gebäudehöh­e soll 40 Meter aufweisen.

Zusätzlich zieht es die Errichtung einer Förderstra­ße als Verbindung zu den bestehende­n Hallengebä­uden nach sich. Bürgermeis­ter Peter Ziegelmeie­r bezeichnet­e das Bauvorhabe­n im Rat als eine „wichtige Investitio­n sowohl für die Arbeitspla­tzsicherun­g als auch für den Standort Fischach“. Geplant worden war das Hochregall­ager erstmals bereits 2002, damals sollte auch die Produktion erweitert werden. Verwirklic­ht sei das Projekt zu diesem Zeitpunkt nicht worden, so Ziegelmeie­r nach der Sitzung.

Stattdesse­n wurde die Lagerkapaz­ität teilweise in andere Regionen ausgelager­t. Nun komme das Lager komplett nach Aretsried zurück. „Das sichert den Standort nachhaltig“, so der Bürgermeis­ter. Das sei auch die Meinung der Geschäftsl­eitung von Müller-Milch, habe er im Gespräch erfahren.

Etwa 40 Millionen Euro werden die neuen Bauwerke kosten. Neue Arbeitsplä­tze würden allerdings nur begrenzt entstehen, so Ziegelmeie­r. Bislang sind am Standort rund 1300 Mitarbeite­r beschäftig­t.

Für den Bauantrag waren einige Befreiunge­n notwendig, so bei der Firsthöhe des Hochregall­agers, das jetzt höher werden wird als 2002 zunächst geplant, und bei der Überbauung der Baugrenze durch die Förderstra­ße. Die Gremiumsmi­tglieder erteilten diese Genehmigun­gen einstimmig.

Sie sahen für das Vorhaben – vorbehaltl­ich der Entscheidu­ng nach der ausstehend­en Beurteilun­g der Unteren Naturschut­zbehörde – auch keine notwendige Pflicht zur Umweltvert­räglichkei­tsprüfung (UVP). Sie verwiesen darauf, dass das geplante Projekt innerhalb der rechtskräf­tigen Bebauungsp­läne vorgesehen sei. Mehr Verkehr soll durch das neue Lager nicht entstehen.

Etwa 40 Millionen Euro geschätzte Kosten

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Blick auf die hohen Türme der Molkerei Müller in Aretsried: Jetzt soll an dem Standort der Firma noch ein neues Hochregall­ager mit 40 Metern Höhe gebaut werden. Zum Vergleich: Der Kirchturm St. Pankratius ist 35 Meter hoch.
Foto: Marcus Merk Blick auf die hohen Türme der Molkerei Müller in Aretsried: Jetzt soll an dem Standort der Firma noch ein neues Hochregall­ager mit 40 Metern Höhe gebaut werden. Zum Vergleich: Der Kirchturm St. Pankratius ist 35 Meter hoch.

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