Mittelschwaebische Nachrichten
Neues Design für die Brennelemente
So sollen weniger Abfälle entstehen
Gundremmingen Mit dem nächsten Brennelementwechsel in Block C des Atomkraftwerks Gundremmingen kommen ab Frühsommer dieses Jahres 48 Brennelemente eines neuen Typs zum Einsatz. Das teilt die Betreibergesellschaft mit. Die atomrechtliche Genehmigung hierfür hat das Bayerische Umweltministerium erteilt. Das Kernkraftwerk hatte den Einsatz des neuen Brennelementdesigns Ende 2015 beantragt. Die neuen Elemente wurden durch den Hersteller Framatome (vormals Areva) unter dem Namen Atrium 11 entwickelt. Sie werden in Deutschland gefertigt. Pro Element sind jetzt elf mal elf statt der bislang üblichen zehn mal zehn Brennstäbe angeordnet.
Da sich mit diesem Design die Brennstoffausnutzung verbessere, fallen bis zur Abschaltung von Block C Ende 2021, bei gleicher Menge an erzeugtem Strom, weniger radioaktive Abfälle an, heißt es weiter im aktuellen Betriebsbericht. Die neuen Elemente seien bereits geprüft worden und hätten sich bewährt. Von vorhandenen Brennstäben, die von Qualitätsproblemen betroffen waren sei nach tiefergehender Prüfung doch nur ein Brennstab von gut 70 000 in Block C betroffen. Er könne aber weiter eingesetzt werden.
Neues gibt es auch zum knapp einen Kilometer langen Einlaufkanal, der Kühlwasser aus der Donau zum Kraftwerk leitet. Er muss regelmäßig ausgebaggert werden, da sich Donausedimente absetzen. Bislang wurde dazu eine Leitung durch den Auwald verlegt und die Sedimente wurden in ein Absetzbecken nördlich des Kraftwerksgeländes gepumpt.
Die Genehmigung ist da
Zwischenzeitlich ist der Antrag für eine Änderung genehmigt worden. Ein Schwimmbagger saugt nun die Sedimentablagerungen vom Grund des Einlaufkanals. Anschließend werden sie über eine im Kanal schwimmende Leitung ins Flussbett der Donau zurückgeleitet, von wo sie stammen. Die Arbeiten für das Verlegen der Leitung durch den Auwald und die Deponierung der Sedimente im Absetzbecken entfallen. Eingriffe in das geschützte Ökosystem Fluss und Auwald fallen mit dem neuen Verfahren schonender aus als zuvor.