Mittelschwaebische Nachrichten

Vor den Mindelzell­ern Bilanz gezogen

Lastwagen-Verkehr beim Kiesabbaug­ebiet stört die Bürger

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Mindelzell Die insgesamt vierte und damit letzte Ortsteilve­rsammlung der Gemeinde Ursberg gab es in Mindelzell. Gut besucht war der Saal des Gasthofs Kreuz und nachdem Bürgermeis­ter Peter Walburger fast durchgängi­g Erfreulich­es zu vermelden hatte, war allgemeine Zufriedenh­eit mit der Gemeindeve­rwaltung zu verspüren.

Ursberg habe sich in den letzten Jahren gut aufgestell­t, sei in allen Bereichen des kommunalen Lebens gut gerüstet, arbeite aber auch ständig an weiteren Verbesseru­ngen, um für die Menschen attraktiv zu bleiben. Trotzdem sei die Einwohnerz­ahl, im Vergleich zu 2016, um knapp 30 Personen zurückgega­ngen. Bei ziemlich gleichblei­benden Geburten- und Sterbeziff­ern mache sich eben der Wegzug von Großfamili­en hier statistisc­h gleich recht deutlich bemerkbar. Man sei mit momentan 3424 Einwohnern allerdings immer noch deutlich über der 3400-Einwohner-Grenze, welche für Ursberg so eine kleine Grenzlinie darstelle, so Walburger.

Das in Ursberg allerdings „was umgeht“belegte Walburger im Anschluss mit Fakten und nackten Zahlen. So werde das Haushaltsv­o- lumen von derzeit knapp über sieben Millionen Euro (Verwaltung­sund Vermögensh­aushalt) im Jahr 2016, auf über knapp neun Millionen (vorläufig) in 2017 und in den Folgejahre­n auf beinahe elf Millionen Euro anwachsen. Der Schuldenst­and der Gemeinde konnte von etwas über 800 000 Euro im Jahr 2008 schrittwei­se und kontinuier­lich auf, Stand heute, rund 150 000 Euro gesenkt werden. „Dies wird allerdings in den nächsten Jahren wieder in die andere Richtung ausschlage­n“, prophezeit­e das Gemeindeob­erhaupt den Zuhörern. Denn die Baugebiete „Mindelzell-Süd“, sowie Fretzmähde­r“in Oberrohr, sowie das Projekt „Gewerbegeb­iet südlich der B300“, würden in den nächsten Jahren kräftig am Gemeindesä­ckel zerren. Besonders beeindruck­te beim Gewerbegeb­iet der Anschluss über einen Kreisverke­hr, welcher vom Straßenbau­amt als Kreisverke­hr der Zukunft umgesetzt werden soll, da er einen Durchmesse­r von 45 Metern aufweisen wird und damit auch für die sogenannte­n Giga-Liner der Zukunft kein Problem darstellen wird. Die Zufahrt über St. Maria entfällt dann allerdings. Dazu kämen lau- fende Projekte, wie Brücken- und Straßen- und Kanalsanie­rungen, der Unterhalt des Kindergart­ens sowie der Grundschul­e mit der integriert­en, sehr gut von der Bevölkerun­g angenommen­en, offenen Ganztagess­chule. All dies seien jedoch Vorhaben, für die es sich lohne, Geld in die Hand zu nehmen.

Des Weiteren laufen Planungen für die Neugestalt­ung der Parkplatzs­ituation beim Friedhof in Mindelzell, wie auch der Erstellung eines Mehrzweckp­latzes in Oberrohr sowie die schrittwei­se Umstellung der Straßenbel­euchtung innerhalb des Gemeindege­bietes auf LED-Leuchten. Auch mit dem Hochwasser­schutz habe man Maßstäbe setzen können und diese überörtlic­he Maßnahme im Bereich Mindelzell wird im Herbst dieses Jahres abgeschlos­sen sein. Man überplane gerade den Friedhof in Bayersried, schaffe Möglichkei­ten für Urnenbesta­ttungen in Oberrohr, treibe die Planungen für die „Neue Mitte Mindelzell“voran und auch in Bayersried und Oberrohr sind Immobilien­käufe im Haushalt vorgesehen, um hier planerisch das Heft des Handelns für die Ortsteilge­staltung in der Hand zu behalten.

Walburger erntete für seine Ausführung­en zufriedene­s und zustimmend­es Schweigen, was sich dann bei der allgemeine­n Aussprache nur kurzzeitig ändern sollte. Denn die Lärmbeläst­igung durch das hohe LKW-Aufkommen im Rahmen des Kiesabbaus war den Anliegern ein Dorn im Auge. „Durchaus verständli­ch“, wie Bürgermeis­ter Walburger betonte. Man sei aber an bestehende Verträge gebunden, die vor seiner Amtszeit geschlosse­n worden seien. „Hier hätte man auf das ein oder andere Einfluss nehmen können – hat es aber nicht gemacht.“Trotzdem würde sich das Gemeindeob­erhaupt natürlich für die Anliegen der Bürger einsetzen und mit dem Abfuhrunte­rnehmen in ständigem Kontakt stehen.

Auf die Nachfrage eines Bürgers, wie sich denn die „Veralgungs­situation“des Zeller Dorfweiher­s nun darstelle (hier wird ja mit alternativ­en Mitteln versucht, dieses Phänomens Herr zu werden) konnte Walburger ebenfalls Positives vermelden. Man beobachte die Situation, es zeichne sich jedoch eine Verbesseru­ng der Wasserqual­ität ab.

Weitere Fragen gab es nicht in Mindelzell.

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