Mittelschwaebische Nachrichten
Shaun wieder
Snowboard Der Superstar triumphiert in der Halfpipe und denkt an den nächsten Triumph
Pyeongchang Welch eine Show! Shaun White hat es wieder geschafft. Zunächst bleibt er zurückhaltend. Er fasst sich an den Helm, schaut etwas ungläubig. Aber eigentlich weiß er: Das ist es. Mein dritter Olympiasieg bei meiner vierten Teilnahme. Nach diesem Traumlauf in der Halfpipe kann für den Snowboarder nichts mehr schiefgehen. Die Punktrichter sehen es genauso. 97,75 Punkte - das ist Gold. Es ist ein mitreißender Wettkampf. Beste Werbung für den Snowboardsport.
Unten im Ziel fällt White seinem Team in die Arme. Er weint hemmungslos. Seine Mutter Cathy ist nach Südkorea gereist, ebenso seine Schwester Kari. Sie alle feiern zusammen einen außergewöhnlichen Triumph. Und White tut das mit allen Emotionen. Der Gang vor die Fernsehkameras wird zum Triumphzug. Jedem Reporter fällt er zunächst um den Hals, ehe er antwortet. Ein wunderbarer Tag sei das, einfach großartig. „Ich musste alles in den dritten Durchgang legen“, sagt er, „ich wusste, was ich zu tun hatte, ich musste es aber auch noch runterbringen.“Der 31-Jährige stand unter Zugzwang, nachdem er in seinem zweiten Versuch gestürzt war. Und White zeigt sein ganzes Können. Er muss das auch, die Konkurrenz ist sehr stark. Also packt White alles aus, was seine Trickkiste zu bieten hat. Er erstaunt die Zuschauer mit zwei Sprüngen mit vierfacher Drehung.
2014 in Sotschi hatte White eine Enttäuschung erlebt. Keine Medaille, das kannte er nicht. Er zieht sich zurück. Nach seiner Pause kehrt White stärker als zuvor zurück. An sein Karriereende denkt er noch nicht. 2020 in Tokio will er unbedingt als Skateboarder bei den Sommerspielen antreten. Zwei Jahre später in Peking noch einmal als Snowboarder. Und versuchen, wieder eine große Show abzuliefern.