Mittelschwaebische Nachrichten

Sietzen oder Dutzen?

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Nicht nur trendige Start ups, auch traditione­llere Mittelstän­d ler praktizier­en das kollektive Du, vom Azubi bis zum Ge schäftsfüh­rer. Die Idee dahinter: Beim gemeinsame­n Streben nach dem Unternehme­nserfolg kommt es auf jeden Einzelnen an – deshalb sollen die Hierar chien flach und der Umgangston locker sein. Es fängt mitunter schon mit der Stellenanz­eige an. „Wir suchen Dich“, heißt es da. Die Stellenbes­chreibung klingt verlockend. Aber manch ein In teressent gerät vielleicht ins Grü beln, wie er jetzt seine Bewer bungsunter­lagen gestalten soll. Grundsätzl­ich gilt: wer geduzt wird, darf zurückduze­n. Wer sich davor allerdings scheut, kann stattdesse­n auch allgemeine­re Anreden benutzen und zum Bei spiel „Liebes Team“schreiben. Auch eine Anrede wie „Guten Tag Ralf Schröder“ist möglich, erklärt Jutta Boenig, Vorstands vorsitzend­e der Deutschen Ge sellschaft für Karrierebe­ratung (DGfK). Und wer Ralf Schröder so gar nicht duzen mag, kann auch das „Sie“verwenden. Selbst die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“geht in sol chen Fällen noch. Linda Kaiser von der Deutschen Knigge Ge sellschaft (DKG) empfiehlt so gar, auch bei locker flockigen Inseraten im Anschreibe­n zu nächst förmlich zu bleiben. „Kommt es dann zum Vorstel lungsgespr­äch, kann der Bewer ber immer noch schauen, ob man gesiezt oder geduzt wird und sich darauf einstellen“, er klärt sie. tmn

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