Mittelschwaebische Nachrichten

Günzburg gelingt vorne zu wenig

Handball In Rimpar kassiert der VfL eine verdiente Niederlage. Für einen Spieler ist die Partie trotzdem etwas Besonderes

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Rimpar Die Erkältungs­welle macht auch vor dem VfL Günzburg nicht Halt. Besonders schlimm hat es Coach Stephan Hofmeister erwischt. So angeschlag­en war der Trainer des Bayernliga-Teams, dass womöglich im Training ein wenig der Druck auf seine Spieler fehlte. Denn bei der DJK Rimpar II kassierten die Weinroten am Sonntag die erste Niederlage (22:25) nach zuletzt vier Siegen in Folge.

Es war ein umkämpftes Bayernliga­spiel, das sich die Günzburger mit der Reserve des Zweitbunde­sligisten lieferten. Am Ende hatten sich die Unterfrank­en das bessere Ende aber verdient. Denn vor allem offensiv machte VfL kein gutes Spiel. Zu wenige Bälle fanden den Weg ins gegnerisch­e Tor. Rimpar hatte sich gut auf das Günzburger Spiel eingestell­t und bot eine stabile Deckung auf. Da half es auch wenig, dass Günzburg seinerseit­s hinten gut stand.

Zu Beginn der Partie war bis zum 3:3 (6.) alles offen. Dann begannen die Hausherren, sich in der Abwehr erste Vorteile zu verschaffe­n und erarbeitet­en sich einen 6:3-Vorsprung (9.). Pech für die Günzburger: Immer wieder konnte der oft am Rande des Zeitspiels agierende Gegner Abpraller verwerten. Beim 10:6 hatte Rimpar erstmals vier Tore Vorsprung (22.). Günzburg fand bis zur Pause (14:10) kein Mittel gegen die fränkische Defensive.

Die Halbzeitan­sprache von Ersatz-Motivation­scoach Jürgen Kees schien dann zu wirken. Der VfL legte ordentlich Tempo vor und hatte sich nach sechs Minuten auf ein Tor herangearb­eitet (15:14). Besonders Jakob Hermann zeigte in dieser Phase ein gutes Spiel. Der Rückraumsp­ieler war auffälligs­ter Günzburger Angreifer und mit vier Treffern bester VfL-Torschütze. Dennoch schafften es die Günzburger nie, den Ausgleich zu erzielen. Zu gut hielten die Rimparer dagegen, schafften es immer wieder, ihren Vorsprung von zwei bis drei Toren zu halten. Dass die Unterfrank­en die Punkte im Kampf um den Klassenerh­alt dringend brauchten, war sicher ebenfalls motivieren­d. So stand am Ende ein 25:22-Sieg für die Heimmannsc­haft.

Trotz der Pleite gab es aber Lichtblick­e im Günzburger Team. Patrick Bieber vereitelte im Tor zahlreiche Rimparer Chancen. Besonders im Mittelpunk­t stand aber Frieder Bandlow. Mit einer Sondergene­hmigung lief der 16-Jährige gegen Rimpar erstmals für die Männermann­schaft auf und erzielte direkt zwei Tore. Coach Hofmeister hatte nach dem Spiel nur Lob für das Nachwuchs-Talent übrig. „Er hat diese Woche neun Trainingse­inheiten bei der Sichtung des DHB in Leipzig absolviert. Dann hat er in der A-Jugendbund­esliga durchgespi­elt und stand bei uns 30 Minuten auf dem Feld. Das ist ein erstaunlic­hes Pensum für einen Jugendlich­en in dem Alter.“Bandlow war kürzlich erstmals vom Deutschen Handballbu­nd (DHB) in die Juniorenau­swahl berufen worden und durfte deshalb bei den Männern spielen.

Dass es trotzdem nicht zum Sieg gereicht hat, ist für den Günzburger Trainer aber nicht schlimm. „Wir sind noch nicht soweit, dass wir davon ausgehen können, ein solches Auswärtssp­iel zu gewinnen. Für uns ist ein Auswärtssi­eg immer noch eine kleine Sensation. Und die ist uns dieses Mal eben nicht gelungen.“VfL Günzburg Bieber, Rösch; Guckler (1), Jahn (2), Buck (3), Leix, J. Hermann (4), Groß (2), Bandlow (2), Jensen (2), Lehr (2/1), N. Hermann, Jäger (1), Scholz (3)

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Archivfoto: Ernst Mayer Gab sein Debüt für die Männer Mannschaft des VfL und erzielte direkt zwei Treffer: Frieder Bandlow.

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