Mittelschwaebische Nachrichten

Spion sollte sterben

Russischer Agent wurde gezielt vergiftet. Auch ein Polizist in Lebensgefa­hr

-

robuste“Reaktion angekündig­t, sollte sich der Verdacht auf eine staatliche Rolle in dem Fall erhärten. Kein Versuch, auf britischem Boden unschuldig­es Leben zu nehmen, werde ohne Sanktionen oder ungestraft bleiben, sagte Johnson kaum verhohlen an Moskau gerichtet. Premiermin­isterin Theresa May stellte am Mittwoch wie zuvor Johnson den Besuch britischer Politiker und Würdenträg­er bei der FußballWel­tmeistersc­haft in Russland im Sommer infrage, sollte sich herausstel­len, dass Moskau hinter dem mutmaßlich­en Attentat steckt. Ähnlich direkt fiel die Antwort aus Russland aus. „Man spürt, dass diese Kampagne absolut geplant abläuft, und darin erklingen auch Äußerungen offizielle­r Vertreter Großbritan­niens“, sagte eine Sprecherin des Außenminis­teriums in Moskau. Noch vor Klärung der Fakten würden Vorwürfe gegen Russland erhoben.

Der frühere Oberst des russischen Militärgeh­eimdienste­s GRU, Sergej Skripal, war in Russland als britischer Spion verurteilt und bei einem Austausch 2010 freigelass­en worden. Er lebte unter seinem Klarnamen in Salisbury, wie der Guardian berichtete. Eine Pizzeria und ein Pub in Salisbury wurden vorübergeh­end geschlosse­n und dekontamin­iert. Auch nahe der Touristena­ttraktion Stonehenge sei eine Absperrung im Zusammenha­ng mit dem Fall eingericht­et worden, teilte die Polizei mit. Der Fall erinnert an den Mord an dem russischen ExAgenten und Kremlkriti­ker Alexander Litwinenko in London 2006. Er war mit radioaktiv­em Polonium vergiftet worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany