Mittelschwaebische Nachrichten

50000 gegen Flächenfra­ß

Erste Hürde für Volksbegeh­ren

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München Das Bündnis „Betonflut eindämmen“hat am Mittwoch fast 50 000 Unterschri­ften für ein Volksbegeh­ren gegen den Flächenfra­ß in Bayern an das Innenminis­terium übergeben. Anfang September hatten die Grünen die Unterschri­ftensammlu­ng gemeinsam mit der ÖDP, der Arbeitsgem­einschaft bäuerliche Landwirtsc­haft und dem Landesbund für Vogelschut­z gestartet. „Am Tag werden rund 13 Hektar Fläche in Verkehrs- und Siedlungsf­lächen umgewandel­t, was der Größe von 18 Fußballfel­dern entspricht“, sagte Bündnisspr­echer Ludwig Hartmann (Bündnis 90/Grüne). „Das ist zu viel.“Ziel des Volksbegeh­rens sei es, den Flächenver­brauch auf fünf Hektar pro Tag zu reduzieren.

„Das Volksbegeh­ren schießt über das Ziel hinaus“, erwiderte gestern Kurt Gribl, Augsburger Oberbürger­meister und Vorsitzend­er des Bayerische­n Städtetags. Gerade schrumpfen­de Kommunen bräuchten Perspektiv­en, eine feste Begrenzung des Flächenver­brauchs würde jedoch „den Status quo zementiere­n, anstatt Chancen für die Zukunft zu öffnen.“Zudem würde eine Flächenobe­rgrenze nach Ansicht Gribls den dringend nötigen Bau neuer Wohnungen behindern. Ein Problem, das ein Volksbegeh­ren nicht berücksich­tige. Als Vorsitzend­er des Städtetags spreche er sich für eine „bedarfsger­echte“Reduzierun­g des Flächenver­brauchs aus.

Die Unterschri­ftensammlu­ng ist der erste Schritt zu einem Volksbegeh­ren. Nun muss das Innenminis­terium über die Zulassung entscheide­n.

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