Mittelschwaebische Nachrichten
Bruce Willis sieht rot
Remake eines Rachethrillers
Die USA diskutieren seit dem Massaker von Parkland über schärfere Waffengesetze – genau zu diesem Zeitpunkt kommt ein Film in die Kinos, der behauptet, dass ein Mann ohne Waffe schutzlos der Gewalt um ihn herum ausgeliefert ist. Dies ist die blutige Prämisse von „Death Wish“, der Neuauflage von „Ein Mann sieht rot“(1974). Bruce Willis spielt die Rolle des Mediziners Paul Kersey, die damals Charles Bronson innehatte. Der Familienvater muss als Chirurg in der Notaufnahme die zahlreichen Schusswaffenopfer behandeln, die der grassierenden Gewalt auf den Straßen zum Opfer gefallen sind. Als eines Tages Kerseys Ehefrau Lucy (Elisabeth Suhe) bei einem Raubüberfall ermordet und Tochter Jordan (Camila Morrone) schwer verletzt wird, mutiert Kersey zum Rachenengel.
Horror-Spezialist Eli Roth hat diesen mitunter nervenaufreibenden Rachefeldzug nach einer simplen Auge-um-Auge-Logik inszeniert. Weil die Staatsgewalt in Gestalt der Beamten Jackson (Kimberly Elise) und Raines (Dean Norris) nicht in der Lage ist, die Kriminellen zu fassen, muss ein friedliebender Mann zur Selbstjustiz greifen. Hinterfragt wird diese Logik im Film immer nur am Rande. Immerhin bleibt beim Zuschauer eine Ahnung davon hängen, wie schnell ein unbescholtener Bürger mit einer Waffe in der Hand zum Monster werden kann. Für einen Genrefilm ist das schon mal eine ganze Menge. » Death Wish