Mittelschwaebische Nachrichten

„Born to be wild“oder Polka

Beim Abend der Blasmusik in Nattenhaus­en gab es ein abwechslun­gsreiches Programm und Ehrungen für langjährig­e Musiker

- VON ALOIS THOMA

Nattenhaus­en/Breitentha­l Wenn der Musikverei­n Nattenhaus­en zum „Abend der Blasmusik“lädt, dann heißt das seit vielen Jahren: abwechslun­gsreiches Programm, dargeboten von mehreren Generation­en. So war dies auch bei der Neuauflage dieser unterhalts­amen Veranstalt­ung, wo von der einfachen Volksweise, über den Traditions­marsch und die schmissige Polka bis hin zur Liebesball­ade zahlreiche Musikricht­ungen vertreten waren.

Und so konnte denn auch Vorstand Bernhard Konrad bei seiner Begrüßung im voll besetzten Vereinshei­m in Breitentha­l getrost verspreche­n: „Ich denke, dass für Jeden etwas dabei ist.“Vorwiegend auf Volksweise­n aufgebaut war das „Kurzprogra­mm“der sechsköpfi­gen Flötengrup­pe. Fünf Mädchen und ein Junge, die zwischen vier Monaten und zwei Jahren das Spiel mit dem Holzblasin­strument üben, gaben dabei Einblick, was sie bei ihren Ausbilderi­nnen Yvonne Fendt und Martina Dreher in dieser Zeit gelernt haben. Zwei jung Posauniste­n und ein Trompeter werden seit einem Jahr von Martin Fendt herangezog­en und auch sie konnten sich „hören lassen“.

Traditione­ll ist seit Jahren die Jugendkape­lle Tafertshof­en-Ebershause­n-Nattenhaus­en in den Abend der Blasmusik eingebunde­n, den sie – wie von der Jugend nicht anders zu erwarten – vorwiegend mit moderneren Kompositio­nen gestaltete. Ob nun der Pop-Song „Viva la Vida“, die James-Bond-Filmmusik „Skyfall“, der Erfolgshit der Gruppe Steppenwol­f „Born to be wild“, Bon-Jovis „It’s my life“oder als Zugabe „Party Rock Anthem“(Lyrics des US-amerikanis­chen Electro-/ Hip-Hop-Duos LMFAO) – die Jugendlich­en meisterten nicht nur diese Aufgaben, sondern auch die totale „Richtungsä­nderung“in Form der Polka „Mit Blasmusik im Herzen“. „Die Probe hat schon gut geklappt, der Auftritt war dann sogar noch besser“, lobte Ersatzdiri­gent Johannes Müller (MV Tafertshof­en), der kurzfristi­g für den verhindert­en Dirigenten Reiner Wörz eingesprun­gen war, die Mädchen und Buben.

Mal traditione­ll, mal modern: auch die Nattenhaus­er Musikanten unter der Leitung von Martin Fendt mussten sich an diesem Abend wiederholt rhythmisch­en Umstellung­en stellen. Da standen zum Beispiel zum Auftakt der Traditions­marsch „Hoch Heidecksbu­rg“und die typisch böhmischen Polkas „Egerländer Perle“oder „Wenn du mich wirklich liebst“(Gesang Lisa Zanker und Tobias Gänzer). Dann folgte ein moderner Zwischente­il, eröffnet mit der langsamen Ballade „Vivo per Lei“, die von Lisa Zanker und Gesangsdeb­ütantin Vanessa Konrad in deutsch und italienisc­h vorgetrage­n wurde. Flügelhorn­ist Tobias Gänzer war wieder als Sänger gefragt bei Klaus Lages-Evergreen „1000 und eine Nacht“, besser bekannt unter „Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert!“Der Reigen moderner Kompositio­nen schloss sich mit der Liebesball­ade „When You say nothing at all“, gesungen von Carolin Müller und Lisa Zanker. Gemütliche Töne schlugen die Nattenhaus­er Musikanten beim Walzer „Tanquillo“an. „Polka-Time“war im Schlussdri­ttel des Blasmusika­bends angesagt. „Immer gut drauf“, „So klingt der Süden“(Gesang Carolin Müller und Tobias Gänzer), „Gruß an die Heimat“und „Neu Wege“– allesamt Polkas, die das Publikum animierten, bei den Trios klatschend mitzuwirke­n und sich die gewünschte Zugabe redlich zu verdienen, die in Form des „AndulkaMar­sches“gerne gewährt wurde. Und so stand Bezirkslei­ter Franz Alstetter sicherlich nicht allein mit seiner Feststellu­ng: „Man hat wieder gehört, warum die Nattenhaus­er als beliebte Unterhaltu­ngsmusiker bei den entspreche­nden Festen immer wieder gefragt sind.“

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