Mittelschwaebische Nachrichten
„Born to be wild“oder Polka
Beim Abend der Blasmusik in Nattenhausen gab es ein abwechslungsreiches Programm und Ehrungen für langjährige Musiker
Nattenhausen/Breitenthal Wenn der Musikverein Nattenhausen zum „Abend der Blasmusik“lädt, dann heißt das seit vielen Jahren: abwechslungsreiches Programm, dargeboten von mehreren Generationen. So war dies auch bei der Neuauflage dieser unterhaltsamen Veranstaltung, wo von der einfachen Volksweise, über den Traditionsmarsch und die schmissige Polka bis hin zur Liebesballade zahlreiche Musikrichtungen vertreten waren.
Und so konnte denn auch Vorstand Bernhard Konrad bei seiner Begrüßung im voll besetzten Vereinsheim in Breitenthal getrost versprechen: „Ich denke, dass für Jeden etwas dabei ist.“Vorwiegend auf Volksweisen aufgebaut war das „Kurzprogramm“der sechsköpfigen Flötengruppe. Fünf Mädchen und ein Junge, die zwischen vier Monaten und zwei Jahren das Spiel mit dem Holzblasinstrument üben, gaben dabei Einblick, was sie bei ihren Ausbilderinnen Yvonne Fendt und Martina Dreher in dieser Zeit gelernt haben. Zwei jung Posaunisten und ein Trompeter werden seit einem Jahr von Martin Fendt herangezogen und auch sie konnten sich „hören lassen“.
Traditionell ist seit Jahren die Jugendkapelle Tafertshofen-Ebershausen-Nattenhausen in den Abend der Blasmusik eingebunden, den sie – wie von der Jugend nicht anders zu erwarten – vorwiegend mit moderneren Kompositionen gestaltete. Ob nun der Pop-Song „Viva la Vida“, die James-Bond-Filmmusik „Skyfall“, der Erfolgshit der Gruppe Steppenwolf „Born to be wild“, Bon-Jovis „It’s my life“oder als Zugabe „Party Rock Anthem“(Lyrics des US-amerikanischen Electro-/ Hip-Hop-Duos LMFAO) – die Jugendlichen meisterten nicht nur diese Aufgaben, sondern auch die totale „Richtungsänderung“in Form der Polka „Mit Blasmusik im Herzen“. „Die Probe hat schon gut geklappt, der Auftritt war dann sogar noch besser“, lobte Ersatzdirigent Johannes Müller (MV Tafertshofen), der kurzfristig für den verhinderten Dirigenten Reiner Wörz eingesprungen war, die Mädchen und Buben.
Mal traditionell, mal modern: auch die Nattenhauser Musikanten unter der Leitung von Martin Fendt mussten sich an diesem Abend wiederholt rhythmischen Umstellungen stellen. Da standen zum Beispiel zum Auftakt der Traditionsmarsch „Hoch Heidecksburg“und die typisch böhmischen Polkas „Egerländer Perle“oder „Wenn du mich wirklich liebst“(Gesang Lisa Zanker und Tobias Gänzer). Dann folgte ein moderner Zwischenteil, eröffnet mit der langsamen Ballade „Vivo per Lei“, die von Lisa Zanker und Gesangsdebütantin Vanessa Konrad in deutsch und italienisch vorgetragen wurde. Flügelhornist Tobias Gänzer war wieder als Sänger gefragt bei Klaus Lages-Evergreen „1000 und eine Nacht“, besser bekannt unter „Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert!“Der Reigen moderner Kompositionen schloss sich mit der Liebesballade „When You say nothing at all“, gesungen von Carolin Müller und Lisa Zanker. Gemütliche Töne schlugen die Nattenhauser Musikanten beim Walzer „Tanquillo“an. „Polka-Time“war im Schlussdrittel des Blasmusikabends angesagt. „Immer gut drauf“, „So klingt der Süden“(Gesang Carolin Müller und Tobias Gänzer), „Gruß an die Heimat“und „Neu Wege“– allesamt Polkas, die das Publikum animierten, bei den Trios klatschend mitzuwirken und sich die gewünschte Zugabe redlich zu verdienen, die in Form des „AndulkaMarsches“gerne gewährt wurde. Und so stand Bezirksleiter Franz Alstetter sicherlich nicht allein mit seiner Feststellung: „Man hat wieder gehört, warum die Nattenhauser als beliebte Unterhaltungsmusiker bei den entsprechenden Festen immer wieder gefragt sind.“