Mittelschwaebische Nachrichten
Erinnerung an das Ende der Donaumonarchie
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Krumbach erinnerte an die positiven Seiten des Habsburgerreichs
Krumbach Neben den üblichen Regularien bildete die Erinnerung an das Ende von Österreich-Ungarn vor 100 Jahren den Schwerpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Nach der Begrüßung durch Ortsobmann Dr. Günther Marzelli gedachte Ewald Neutatz der Toten in der alten Heimat und der seit der Vertreibung hier verstorbenen Landsleute. Besonders ging er auf die 54 Toten ein, die am 4. März 1919 bei friedlichen Demonstrationen für ihr Selbstbestimmungsrecht getötet wurden.
Dieser Tag hat sich tief in das kollektive Gedächtnis der Sudetendeutschen eingebrannt. Voraus gingen das Ende des 1. Weltkriegs und der Zerfall des Habsburger Kaiserreiches. Schriftführer Friedrich Weiß war der Ansicht, dass dieses Vielvölkerreich bis 1914 gut funktioniert habe. Es habe durchaus einen Reichspatriotismus gegeben und Kaiser Franz Josef sei eine Identifikationsfigur gewesen. Die Nachfolgestaaten, darunter die Tschechoslowakei, waren ebenfalls Vielvölkerstaaten. Die willkürlichen Grenzziehungen nach den Friedensverhandlungen von Versailles befriedeten die Welt nicht, sondern stellten die Weichen zum 2. Weltkrieg.
In seinem Tätigkeitsbericht ging Ortsobmann Dr. Günther Marzelli auf einige Termine ein wie die Muttertagsfeier, bei der an den 300. Geburtstag von Kaiserin Maria Theresia erinnert wurde. Weiter berichtete er vom Sudetendeutschen Tag in Augsburg, vom Tag der Heimat in Mindelheim und der Adventsfeier. Von der Betreuung der Mitglieder durch Besuche an hohen Geburtstagen, Ehejubiläen, im Krankenhaus und der Teilnahme an Begräbnissen berichtete die für die soziale Betreuung zuständige Christl Brückner. Der Kassenbericht von Isolde Bürgel fiel zur Zufriedenheit aller sowie der Kassenprüfer Alfred Bürgel und Herlinde Miller aus. Dr. Marzelli gab dann noch folgende Termine bekannt: Muttertagsfeier am 6. Mai, Sudetendeutscher Tag in Augsburg am 20. Mai, Adventsfeier am 9. Dezember.
Im Anschluss daran wurden treue Mitglieder geehrt. Für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten Urkunde und silberne Brosche bzw. Ehrennadel: Maria Endres und Heinz Mück, an Edith Malinowski wurde die Urkunde samt silberner Brosche bereits zu Hause übergeben.