Mittelschwaebische Nachrichten
Verlorenes Vertrauen
„Tote Mädchen lügen nicht“
Das Buch war ein Geschenk. Und ich bin heute noch froh darüber, es bekommen zu haben. Ich habe es mehr oder minder in einem Rutsch gelesen, so packend ist es geschrieben. Es geht bei „Tote Mädchen lügen nicht“von Jay Asher um Hannah. Sie ist in ihrer Schule ziemlich beliebt, wird auf Partys eingeladen, die Jungs sind in sie verschossen. Bis sich eines Tages alles ändert.
Ihre Mitschüler schauen sie plötzlich nur noch schief an, tuscheln, sprechen abfällig über sie. Durch ein Missverständnis sind Gerüchte entstanden, die sie in ein schlechtes Licht rücken. Sie kann sich nicht dagegen wehren, verliert von Tag zu Tag mehr Freude und den Halt im Leben. Erst als sie bis zum Äußersten geht, begreifen ihre Mitschüler, was sie ihr angetan haben. Zu spät.
Es sind 13 Gründe, die Hannah zum Suizid getrieben haben. Und 13 Personen, die ihren Anteil daran haben. Diese lässt sie im Nachhinein auf eine ganz spezielle Art spüren, wie enttäuscht sie von ihnen ist. Diese Geschichte eines amerikanischen Teenagers, die Asher erzählt, ist zwar Fiktion, und was Hannah tut, ist zum Glück nicht die Regel. Aber sie könnte überall spielen. Denn Mobbing unter Kindern und Jugendlichen (und Erwachsenen) wird mehr und mehr zum Problem. Das zeigen viele Studien. Erst recht, seit Smartphones, Internet und soziale Netzwerke es ganz leicht machen, Gerüchte über andere in die Welt zu setzen. Und mit einer Foto- und Videomanipulation diesen vielleicht Nachdruck zu verleihen.
Das Buch „Tote Mädchen lügen nicht“von Jay Asher ist in mehreren Verlagen erschienen. Es hat gut 300 Seiten und kostet im cbt Verlag 8,99 Euro.