Mittelschwaebische Nachrichten
Super Stimmung versüßt den Trainer Abschied
Die Günzburger A-Jugend gestaltet ihr Bundesliga-Heimspiel überlegen, macht die Sache unnötig spannend und darf am Ende dennoch jubeln. Auch der Rahmen passt, um vier Weggefährten Danke zu sagen
Günzburg Am Ende einer sehr spannenden, erneut hochklassigen Bundesliga-Partie belohnten die A-Jugendhandballer des VfL Günzburg sich selbst, das Trainerteam und 400 Zuschauer mit einem doppelten Punktgewinn. Das 30:29 gegen die SG BBM Bietigheim spülte sie in der Tabelle am Konkurrenten vorbei auf den mehr als achtbaren zehnten Platz unter zwölf Mannschaften.
Es war der perfekte Heim-Abschluss nach dieser so außergewöhnlichen Saison. Es war auch der perfekte Abschied für das scheidende Günzburger Trainerteam Rudi Jahn, Markus Guckler und Volker Schmidt sowie für Claudia Jahn, die sich viele Jahre um die Organisation gekümmert und den Trainern den Rücken freigehalten hatte. Abtei- lungsleiter Armin Spengler bedankte sich bei allen vier Weggefährten für den vorbildlichen Einsatz und sagte: „Ich bin froh, dass die Mannschaft ihren Trainern einen Sieg zum Abschied geschenkt hat.“Er überreichte den scheidenden Übungsleitern VfL-Schals und Gutscheine und drückte die Hoffnung aus, „dass es nur eine Pause ist für die drei.“
Schon die Vorzeichen hatten gepasst. Ein nahezu kompletter Kader, die stets hoch motivierte Mannschaft, das Wissen um den Auswärtssieg im Hinspiel. Dazu kam noch die beeindruckende Kulisse in der ehrwürdigen Rebayhalle. Alle, die das Team von der Tribüne beobachteten, waren sich hinterher einig, eine tolle Leistung und einen ver- dienten Erfolg ihrer Weinroten gesehen zu haben.
Über das ganze Spiel hinweg war das VfL-Team stärker. Dass die Sache am Ende eine nicht zu erwartende Spannung erhielt, lag am großen Kampfgeist der Gäste, die mit einem überragenden Torwart im Rücken nie aufsteckten und den Günzburgern stets vor Augen hielten, dass sie das Feld nicht kampflos verlassen wollten.
Hoch konzentriert starteten die Günzburger mit einer starken Abwehr in die Partie. Die gestaltete sich zu Beginn ausgeglichen, was vor allem daran lag, dass es den Weinroten nicht gelang, Ballgewinne konsequent in Torerfolge zu verwandeln. So wurden mehrere Gegenstoß-Chancen durch überhastete Abschlüsse verschenkt. Der Positionsangriff funktionierte dagegen sehr gut. Immer wieder erarbeitete sich der Günzburger Rückraum mit seiner Beweglichkeit Chancen. Nach und nach setzte sich diese Überlegenheit auch durch und so gelang es den Gastgebern, sich über ein 5:5 (12.) zum 16:13-Halbzeitstand zu kämpfen.
Die zweite Spielhälfte lief zunächst ganz nach den Vorstellungen des Günzburger Trainerteams Rudi Jahn, Volker Schmidt und Markus Guckler. Der Vorsprung wurde bis zur 45. Minute auf 24:19 ausgebaut. Fünf Tore Differenz. Eigentlich eine klare Sache, wenn nicht die Konzentration einmal mehr nachgelassen hätte. So gelang es den Gästen, Tor um Tor aufzuholen.
Die Stimmung in der Halle blieb bis zum Ende grandios. Unermüdlich wurden die Günzburger angefeuert. Die Bietigheimer waren nun jedoch in Fahrt gekommen und erzielten 40 Sekunden vor Ende der Partie den Ausgleich. Eine Auszeit des Günzburger Trainerteams brachte die Jungs nochmals auf die richtige Spur für die letzten Augenblicke. Und sie setzten das besprochene Konzept auch diszipliniert um. Der überragende Spieler im weinroten Trikot, Frieder Bandlow, machte mit seinem zwölften Treffer den Sieg perfekt. VfL Günzburg Chikh, Freund; Bandlow (12/6), S. Jahn (4), Ruchti (4), Rembold (3), Dück (3), Heidecker (2), Stegmann (2), Pfetsch, Schmidt, Buck, Seel Mayer, A. Jahn