Mittelschwaebische Nachrichten
70 Jahre im Chor gesungen
Chorgemeinschaft Ziemetshausen blickt zurück und ehrt verdiente Mitglieder
Ziemetshausen In seinem Tätigkeitsbericht über das erste Jahr nach der Wahl des neuen Vorstands der Chorgemeinschaft Ziemetshausen berichtete David Flödl von etlichen Veranstaltungen. An der Spitze stand die Jahresversammlung des Kreischorverbandes in der Zusamgemeinde. Öffentlich aufgetreten sind die Chöre bei der Gedenkfeier am Volkstrauertag, am Christkindlesmarkt zu Hause und in Mindelheim (Wäckerlechor) sowie beim Adventssingen. Für den Herbst dieses Jahres ist ein Konzert des Wäckerlechors geplant. Chorleiter Wolfgang Flödl lobte die Harmonie der Chöre untereinander, die immer wieder gemeinsame Auftritte mit großem Engagement pflegen. Bei den Männerstimmen allerdings herrsche zunehmend ein altersbedingter Mangel. So appelliert Flödl an sangesfreudige Herren, ganz unverbindlich bei den Proben vorbeizuschauen, um langfristig die Mannschaftsstärke im Chor anheben zu können. Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Chorgemeinschaft wurden drei Mitglieder für langjähriges aktives Singen über insgesamt 150 Jahre vom Vorsitzenden David Flödl ausgezeichnet. Sonja Winter-Aumann und Theo Aumann, als Schulkinder in den Wäckerlechor eingetreten, können auf jeweils 40 Jahre aktives Singen zurückblicken. Beide singen als wichtige Stützen noch immer in dem früheren Jugendchor und unterstützen beim Adventssingen und bei anderen Veranstaltungen den Frohsinn-Chor. Heinz Micheler, Ehrenvorstand und Urgestein des Chorgesangs in der Marktgemeinde, ist seit 70 Jahren Chormitglied und hat den Klangkörper über fast ebenso viele Jahre mit geformt. Dazu stand er dem Frohsinn, der wie der Wäckerlechor in die Chorgemeinschaft eingebunden ist, über viele Jahre vor und hat zum gesellschaftlichen Ansehen der Ziemetshauser Chöre weit über die Gemeindegrenzen hinaus beigetragen. Wegen seines fortgeschrittenen Alters – er wird demnächst 89 Jahre alt – musste er mit dem Chorsingen kürzertreten. Zweiter Bürgermeister Michael Maier hob in seiner Laudatio für die Geehrten die Wichtigkeit des Singens und des Chorgesangs insbesondere für die Entwicklung des jungen Menschen hervor. Aber, so Maier, „auch Singen will gelernt sein, wenngleich es heute nicht mehr so einfach ist, die Jugend neben ihren Hobbys und Verlockungen unserer technisierten Umwelt für das Singen zu gewinnen“. Alle drei Geehrten erhielten aus seinen Händen die Ehrennadel mit Urkunde vom Chorverband BayerischSchwaben.