Mittelschwaebische Nachrichten
Die spannende Geschichte zu Ostern
Sonntag und Montag feiern die Christen das wichtigste Fest. Was da laut Bibel passiert sein soll und weshalb sich die Gläubigen so freuen, erfährst du hier
Verrat, Tod und am Ende noch ein großes Wunder: Die Geschichte, die hinter Ostern steckt, hat alles, was zu einem spannenden Film gehört. Menschen, die zur Religion des Christentums gehören, glauben, dass sie wirklich so oder so ähnlich vor etwa 2000 Jahren geschehen ist.
Aufgeschrieben steht die Geschichte in der Bibel, dem Heiligen Buch der Christen. Christen glauben: Gott schickte damals seinen Sohn auf die Erde, um den Menschen zu zeigen, wie sie in Frieden miteinander leben sollten. Dieser Sohn war Jesus Christus. Er half vielen Menschen und soll sogar Wunder vollbracht und Kranke geheilt haben. Jesus predigte zum Beispiel: Vor Gott sind alle Menschen gleich und Reiche nicht mehr wert als Arme.
Manche Menschen verehrten Jesus deshalb. Andere dagegen wollten ihn loswerden, weil sie meinten, er lüge. Vermutlich fürchteten sie auch um die eigene Macht. Sie konnten ihn finden, weil ausgerechnet einer von Jesus engsten Freunden ihn gegen Geld verriet. Jesus wurde dann festgenommen und zum Tode verurteilt.
Die Todesstrafe wurde damals manchmal auf besonders grausame Weise vollstreckt: Die Hände und Füße der Verurteilten nagelte man an ein großes Kreuz. Dieses Kreuz wurde aufgestellt und die Verurteilten hingen dort, bis sie starben. So war es auch bei Jesus. Als er tot war, wurde seine Leiche in eine Höhle gebracht. Aber wenig später war die Leiche verschwunden.
Die Ostergeschichte erzählt: In der Höhle saß stattdessen ein Engel. Er sagte, Jesus sei nicht tot. Später soll Jesus seinen Freunden bei mehreren Gelegenheiten lebendig begegnet sein: Er war von den Toten auferstanden. Christen feiern an Ostern dieses Wunder von der Auferstehung. Sie glauben, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Ostern ist das wichtigste Fest ihrer Religion.
ACH SO!
In der Stadt Jerusalem gibt es wichtige Orte verschiedener Religionen. Der Tempelberg etwa ist im Judentum und für Muslime etwas Besonderes. Die Grabeskirche dagegen ist vor allem den Christen heilig. Sechs christliche Gruppen teilen sich die Grabeskirche. Manchmal kommt es zwischen den Gläubigen auch zu Streit. „Jeder hat einen Anspruch auf die Kirche und möchte seine Messe feiern“, sagt die Expertin Regula Alon. „Es geht auch darum, wer wo Weihrauch verteilen darf.“
Aber wer hat nun recht? Das steht für viele Fälle in einer Art Vertrag. Der heißt Status Quo. „Bei jedem noch so kleinen Streit sitzt man zusammen und schaut dort hinein“, sagt die Expertin. Dadurch lassen sich heute viele Streits schnell klären.
Es ist sogar schriftlich geregelt, wer wo putzen darf. Für die Außenfassade der Grabeskirche fehlt aber eine Regelung. Damit etwas verändert werden kann, müssen alle sechs Gruppen einverstanden sein. Seit vielen Jahren lehnt über dem Eingang eine Leiter an der Außenwand. Bisher konnten sich die Gläubigen noch nicht einigen, was damit geschehen soll.