Mittelschwaebische Nachrichten
Neuer barrierefreier Übergang in der Kirchenstraße
Arbeiten an der Einmündung zum Marktplatz. Straße war vorübergehend gesperrt
Krumbach Das alltägliche Leben in der Stadt Krumbach ist mit vielen Wegen verbunden: Von der Wohnung zur Arbeitsstelle, zum Einkauf oder zum Arzt, zum Spaziergang in den Park, zur Information ins Rathaus oder nur zum Treffen mit Freunden. Wege, die von vielen Menschen selbstverständlich genutzt werden, können für andere große Hindernisse darstellen. Die Querung von Straßen wird zu einer Herausforderung für Menschen mit Mobilitätseinschränkung. In Sachen Barrierefreiheit gab es in den vergangenen Jahren auf dem Krumbacher Marktplatz einige Verbesserungen. Jetzt wurde auch im Bereich der Einmündung der Kirchen- straße in den Marktplatz ein barrierefreier Fußgängerüberweg eingerichtet. Seit gestern Mittag ist die Sperrung aufgehoben und die Einmündung wieder befahrbar.
„Die Rinne wurde abgeflacht und glattere Steine wurden in die Straße eingebaut“, erklärt Bürgermeister Hubert Fischer. In den letzten Jahren wurden immer mehr Seniorenwohnungen in Krumbach gebaut und viele Bewohner der Außenwohngruppe für Menschen mit „erworbener Hirnschädigung“des Dominikus-Ringeisen-Werks würden sich, so Fischer, immer wieder im Bereich des Marktplatzes aufhalten. Ihr Weg soll erleichtert werden.
Barrierefreiheit ist allerdings keine Sondermaßnahme für Menschen mit Behinderung, Barrierefreiheit schafft Lebensqualität für alle: Eltern mit Kinderwagen, jüngere Menschen, die aufgrund einer Sportverletzung auf Gehhilfen angewiesen sind, gebrechliche Senioren, die ihren Einkauf nur mithilfe eines Rollators erledigen können, Kinder, die Inlineskater fahren. Ein barrierefreier Übergang kommt allen Bürgerinnen und Bürgern zugute.
Die neue Straßenüberquerung entspricht in seiner Konstruktion dem bereits neu gestalteten Straßenübergang östlich des Rathauses, zum Café „Nimm Platz“. Die Erklärung, warum erst jetzt ein barrierefreier Übergang an der Kirchenstraße gebaut wird, ist laut Fischer eine simple. Denn es handele sich hier um eine „schwierige“Stelle. Die Straße sei sehr schmal und müsse deshalb komplett gesperrt werden. Um Geschäftseinbußen zu vermeiden und langen Autostaus entgegenzuwirken, sei der Umbau auf die Osterferientage gelegt worden. Der begrenzte Verkehrsraum stellte die Stadt Krumbach, bezüglich der Barrierefreiheit, vor eine besonders schwierige Aufgabe. Zwar wird eine vollständige, normgerechte Barrierefreiheit nicht in einem Schritt erreicht, doch mit Kreativität und Kompromissbereitschaft lassen sich viele Barrieren reduzieren, um so allen Bürgerinnen und Bürgern gute Erreichbarkeit, ungehinderten Zugang und selbstbestimmte Teilhabe am wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Leben in Krumbach und Umgebung zu ermöglichen.