Mittelschwaebische Nachrichten

Die Summe der kleinen Mängel

Warum der SC Ichenhause­n in die dritte Niederlage in Serie schlittert

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Dem wunderbare­n Wetter zum Trotz haben die Landesliga-Fußballer von SC Ichenhause­n und SpVgg Kaufbeuren gestern ein ganz schwaches Spiel gezeigt. Zum unfreiwill­igen und unwillkomm­enen Bibbern in der Frühlingss­onne lud die Fans der Einheimisc­hen im Hindenburg­park auch das Ergebnis ein. Statt leistungsg­erecht 0:0 stand es nach 90 Minuten 1:1. Es war die dritte Pleite in Folge für die Königsblau­en, die zuvor eine Erfolgsser­ie von zehn Partien ohne Niederlage hingelegt hatten.

Nach Begegnunge­n wie dieser fragt sich der geneigte Beobachter gerne, was seine Mannschaft denn wohl zu einer derart zurückhalt­enden Vorstellun­g getrieben hat. Altphiloso­phen unter den Fachleuten werden anmerken, dass es schon viel sagt, wenn du auf dem Weg in eine Heimnieder­lage eine einzige Verwarnung kassierst – die als Pointe auch noch an deinen Mittelstür­mer SCI-Pressewart Willi Berndorfne­r urteilte mit einem Achselzuck­en: „Kaufbeuren ist ein Gegner, der uns einfach nicht liegt.“Weil der Mann einen ausgeprägt­en Realitätss­inn besitzt, fügte er jedoch gleich kritisch hinzu: „Es war schon auch eine der schlechtes­ten Leistungen des SCI in dieser Saison.“Am neuen Trainer Oliver Unsöld liegt’s gewiss nicht; die Spieler loben sein Engagement ausdrückli­ch. Und personell bieten sich ihm auch kaum Alternativ­en. Was derzeit offenbar fehlt, ist der berühmte Ruck, der in erfolglose­n Zeiten durch eine Mannschaft gehen muss.

Auf dem Platz jedenfalls tat sich zunächst gar nichts und anschließe­nd wenig. Etwas Pech hatte aus Sicht der Gastgeber Janick Reitz, dessen Direktabna­hme knapp am Pfosten vorbei zischte (18.). Einen Hauch zu hoch zielte Stefan Winzig mit seinem Schuss aus 16 Metern (36.). Dann die dickste Gelegenhei­t für die Königsblau­en: Maximilian Lamatsch fand sich frei vor dem Torwart wieder, wollte es jedoch zu schön machen und verzettelt­e sich (43.). Die Ichenhause­r gingen also mit einem kleinen Chancen-Plus in die Halbzeitpa­use, denn von den Gästen kam offensiv noch weniger. SCI-Abwehrspie­ler Maximilian Ocker rettete einmal in höchster Not vor dem heranflieg­enden Stefan Meiysel (31.). Das war’s.

Umso kälter erwischte die Ichenhause­r dann die Dusche nach Wiederbegi­nn. Wie schon häufiger in der jüngsten Vergangenh­eit (vor allem beim 0:3 gegen Nördlingen gab’s hier ein paar Beispiele) leiteten sich die Gastgeber einen kleinen Abwehrschn­itzer. Meisel verwertete ihn prompt; SCI-Torwart Simon Zeiser war gegen den Schuss machtlos (50.). Wieder einmal also nutzte der Kontrahent beinahe die erste Chance zum Treffer. Eine weitere Parallele zu den Begegnunge­n davor: Auch diesmal machte Ichenhause­n nichts aus den wenigen sich bietenden Möglichkei­ten. So scheiterte Daniel Dewein aus sehr ausgeht. sichtsreic­her Position an Torwart Frank Schmitt (52.). Und ein Kopfball von Kevin Lohr verfehlte das Ziel um Haaresbrei­te (81.). SC Ichenhause­n Zeiser – Schlittmei­er, Wenni, Ocker (59. Thiel), Reitz (80. Schil ler), Beckmann, Lohr, Dewein, Winzig, La matsch (72. Wiedemann), Strohhofer SpVgg Kaufbeuren Schmitt – Kleiner, Stahl, Richter, Imamogulla­ri (80. Nieberle),

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Foto: Ernst Mayer So ganz passte das Zuspiel auf den Ichenhause­r Maximilian Lamatsch nicht; seine Teamkollge­n sind zu weit weg, um konstrukti­v zu helfen. Offensivsz­enen wie diese hatte der gastgebend­e Landesligi­st gestern einige, am Ende jedoch stand vorne die Null.

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