Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Glückspilz am Schlüsselbund
Glücksbringer Eva-Maria Birkholz und ihr Pilz aus Birnenholz
„Glück“? Allein das Wort hat die Menschen über die Zeiten hinweg fasziniert. Viele verbinden Glück auch mit einem speziellen Glücksbringer. Diese Thematik greifen wir in unserer Serie auf. Heute: Eva-Maria Birkholz, Leiterin des Bereichs Forsten im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Krumbach Es war an einem schönen Sommertag Anfang der 90er Jahre, als Eva-Maria Birkholz mit ihrem Ehemann in Neuburg an der Kammel auf einem Mittelaltermarkt ihren Glücksbringer fand. Es war ein schlichter, kleiner Pilz, aus Birnenholz gearbeitet. Die kleine schöne Form passte hervorragend an den Schlüsselbund von Eva-Maria Birkholz.
Eva-Maria Birkholz wurde 1963 in Bünde, Westfalen, geboren. Dort besuchte sie die Schule und machte ihr Abitur. Die Liebe zum Wald und alles, was mit Bäumen und anderen Gewächsen im Wald zu tun hat, zog die Naturliebhaberin schon immer in ihren Bann. So war es bald klar, dass sie Forstwissenschaften studierte. Das war damals nur in Freiburg, Göttingen und München möglich. Und damals war es auch ein ungewöhnlicher Berufswunsch für eine Frau.
Schließlich begann sie in München ihr Studium. Anschließend folgten zwei Jahre Referendarzeit an verschiedenen Orten in Bayern. 1990 legte sie ihr Staatsexamen im Höheren Forstdienst ab. „Ich werde den Tag nie vergessen, da am selben Tag die Stürme Vivien und Wiebke wüteten“, erinnert sie sich. In der Referendarzeit lernte sie ihren Mann Peter Birkholz kennen und heiratete ihn. Sie hat drei Töchter. Ab 2005 war sie mehrere Jahre in Fürstenfeldbruck tätig. 2011 arbeitete Eva-Maria Birkholz in Augsburg als Sachbearbeiterin für überregionale Verfahren der Raumordnung und Landesplanung. Seit einem Jahr ist sie in Krumbach tätig. Sie übernahm die Stelle, die bisher Peter Birkholz, ihr Mann, inne hatte. Beide arbeiten im selben Bereich. „Das macht die Arbeit für uns beide leicht, jeder versteht den anderen und es passt einfach“, meint EvaMaria Birkholz. Mit ihrer Familie wohnt sie in Wertingen. Der Kontakt mit den privaten Waldbesitzern, Waldarbeitern und Jägern ist ihr wichtig und auch notwendig. Sie berät die Waldbesitzer, wie die Qualität des Waldes und der Bäume dem veränderten Klima angepasst werden sollten.
„Es ist wichtig, immer wieder auf den gesunden Bestand der Bäume hinzuweisen. Das Klima verändert sich, wir wissen nicht genau, wie sich das auf die Natur auswirkt. Klar ist, dass mehr Mischwälder ge- pflanzt werden müssen. Der Wald soll erhalten werden, sodass alle etwas davon haben“, erklärt Eva-Maria Birkholz.
Mit ihrem Labrador streift sie auch privat gerne durch Wald und Flur. Darüber hinaus ist sie auch im Gemeinderat und im Kirchenchor in Wertingen tätig. Mit Leidenschaft lernt sie italienisch, sie liest auch gerne italienische Krimis, „aber noch in deutscher Sprache, nicht in italienischer Sprache, noch nicht“, lacht sie. Der kleine Holzpilz ist nicht so richtig ein Glücksbringer, “das wäre ja Aberglaube“, meint sie. Trotzdem würde sie ihn nicht mehr missen wollen. „Ich habe ihn jeden Tag in der Hand. Manchmal streichle ich mit der Daumenkuppe zärtlich über das warme Holz,“schwärmt sie. Am Schlüsselbund ist der kleine „Glückspilz“seit der Umstellung auf Euro nicht mehr alleine. Eva-Maria Birkholz hat aus Erinnerung an die DM-Zeiten auch eine DM-Münze an den Schlüsselbund gehängt.