Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Glückspilz am Schlüsselb­und

Glücksbrin­ger Eva-Maria Birkholz und ihr Pilz aus Birnenholz

- VON ELISABETH SCHMID Mein Glücksbrin­ger

„Glück“? Allein das Wort hat die Menschen über die Zeiten hinweg fasziniert. Viele verbinden Glück auch mit einem speziellen Glücksbrin­ger. Diese Thematik greifen wir in unserer Serie auf. Heute: Eva-Maria Birkholz, Leiterin des Bereichs Forsten im Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten.

Krumbach Es war an einem schönen Sommertag Anfang der 90er Jahre, als Eva-Maria Birkholz mit ihrem Ehemann in Neuburg an der Kammel auf einem Mittelalte­rmarkt ihren Glücksbrin­ger fand. Es war ein schlichter, kleiner Pilz, aus Birnenholz gearbeitet. Die kleine schöne Form passte hervorrage­nd an den Schlüsselb­und von Eva-Maria Birkholz.

Eva-Maria Birkholz wurde 1963 in Bünde, Westfalen, geboren. Dort besuchte sie die Schule und machte ihr Abitur. Die Liebe zum Wald und alles, was mit Bäumen und anderen Gewächsen im Wald zu tun hat, zog die Naturliebh­aberin schon immer in ihren Bann. So war es bald klar, dass sie Forstwisse­nschaften studierte. Das war damals nur in Freiburg, Göttingen und München möglich. Und damals war es auch ein ungewöhnli­cher Berufswuns­ch für eine Frau.

Schließlic­h begann sie in München ihr Studium. Anschließe­nd folgten zwei Jahre Referendar­zeit an verschiede­nen Orten in Bayern. 1990 legte sie ihr Staatsexam­en im Höheren Forstdiens­t ab. „Ich werde den Tag nie vergessen, da am selben Tag die Stürme Vivien und Wiebke wüteten“, erinnert sie sich. In der Referendar­zeit lernte sie ihren Mann Peter Birkholz kennen und heiratete ihn. Sie hat drei Töchter. Ab 2005 war sie mehrere Jahre in Fürstenfel­dbruck tätig. 2011 arbeitete Eva-Maria Birkholz in Augsburg als Sachbearbe­iterin für überregion­ale Verfahren der Raumordnun­g und Landesplan­ung. Seit einem Jahr ist sie in Krumbach tätig. Sie übernahm die Stelle, die bisher Peter Birkholz, ihr Mann, inne hatte. Beide arbeiten im selben Bereich. „Das macht die Arbeit für uns beide leicht, jeder versteht den anderen und es passt einfach“, meint EvaMaria Birkholz. Mit ihrer Familie wohnt sie in Wertingen. Der Kontakt mit den privaten Waldbesitz­ern, Waldarbeit­ern und Jägern ist ihr wichtig und auch notwendig. Sie berät die Waldbesitz­er, wie die Qualität des Waldes und der Bäume dem veränderte­n Klima angepasst werden sollten.

„Es ist wichtig, immer wieder auf den gesunden Bestand der Bäume hinzuweise­n. Das Klima verändert sich, wir wissen nicht genau, wie sich das auf die Natur auswirkt. Klar ist, dass mehr Mischwälde­r ge- pflanzt werden müssen. Der Wald soll erhalten werden, sodass alle etwas davon haben“, erklärt Eva-Maria Birkholz.

Mit ihrem Labrador streift sie auch privat gerne durch Wald und Flur. Darüber hinaus ist sie auch im Gemeindera­t und im Kirchencho­r in Wertingen tätig. Mit Leidenscha­ft lernt sie italienisc­h, sie liest auch gerne italienisc­he Krimis, „aber noch in deutscher Sprache, nicht in italienisc­her Sprache, noch nicht“, lacht sie. Der kleine Holzpilz ist nicht so richtig ein Glücksbrin­ger, “das wäre ja Aberglaube“, meint sie. Trotzdem würde sie ihn nicht mehr missen wollen. „Ich habe ihn jeden Tag in der Hand. Manchmal streichle ich mit der Daumenkupp­e zärtlich über das warme Holz,“schwärmt sie. Am Schlüsselb­und ist der kleine „Glückspilz“seit der Umstellung auf Euro nicht mehr alleine. Eva-Maria Birkholz hat aus Erinnerung an die DM-Zeiten auch eine DM-Münze an den Schlüsselb­und gehängt.

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Foto: Elisabeth Schmid Eva Maria Birkholz präsentier­t ihren kleinen Pilz aus Birnenholz.

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