Mittelschwaebische Nachrichten

Sender legt Bericht zu Wedel vor

Verantwort­liche des SR haben damals versagt

- Saarländis­che Rundfunk NDR (dpa, epd)

Nach den Vorwürfen sexueller Übergriffe gegen Regisseur Dieter Wedel hat der

am Donnerstag Fehler der damaligen Verantwort­lichen, auch der bei der Produktion­sfirma Telefilm Saar, eingeräumt. Der Sender hatte nach Bekanntwer­den der Vorwürfe im Januar eine Arbeitsgru­ppe eingesetzt, deren vorläufige­r 14-seitiger Abschlussb­ericht jetzt vorliegt.

Der Leiter der Taskforce, Justiziar Bernd Radeck, betonte, es sei Aufgabe der Untersuchu­ng gewesen, das Verhalten der Verantwort­lichen aufzukläre­n – nicht, ob die Missbrauch­svorwürfe zuträfen. SRIntendan­t Thomas Kleist sagte zu den Ergebnisse­n: „Es war hart erfahren zu müssen, wie die damaligen Ereignisse als ,Privatsach­e‘ behandelt worden sind und wie wenig nachhaltig den Betroffene­n geholfen und Beistand geleistet wurde.“

Mehrere Schauspiel­erinnen hatten Wedel in der Zeit sexuelle Übergriffe vorgeworfe­n. Der Regisseur wies das stets vehement zurück. Es geht unter anderem um Vorfälle bei Dreharbeit­en zur SR-Vorabendse­rie „Bretter, die die Welt bedeuten“. Die dafür engagierte Esther Gemsch schilderte einen mutmaßlich­en Vergewalti­gungsversu­ch, bei dem Wedel sie 1980 gewürgt habe. Ihre Vorwürfe wurden seinerzeit in einem internen SRPapier festgehalt­en. Spätestens im Herbst 1981 hätten der Intendant und die übrige SR-Geschäftsf­ührung davon erfahren, hieß es nun. Die damals Verantwort­lichen hätten am Wahrheitsg­ehalt der Anschuldig­ungen auch nicht gezweifelt, es sei aber um die Vermeidung eines „Presseskan­dals“gegangen. Bavaria Film erklärte zuletzt, dass keine Belege für sexuelle Übergriffe durch Wedel gefunden wurden; ZDF und hatten dies im Februar mitgeteilt.

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Dieter Wedel

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