Mittelschwaebische Nachrichten
Warum gibt es Weisheitszähne?
Moritz hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für ihn
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Moritz: Warum gibt es Weisheitszähne?
Lieber Moritz, das ist eine interessante Frage, die sich nur mit einem Blick Millionen Jahre zurück beantworten lässt. Weisheitszähne sind nämlich ein Überbleibsel unserer Vorfahren aus der Steinzeit: Die Zähne wurden damals alle gebraucht, weil die Menschen die Nahrung fast unverarbeitet zerkauten. Ober- und Unterkiefer waren länger, für die Zähne gab es viel mehr Platz. Der Kiefer der Menschen ist über die vielen, vielen Jahre kleiner geworden, weil das Essen immer weicher wurde. Die Zahl der Zähne ist aber geblieben: Normalerweise hat jeder Mensch 32 Zähne, an jeder Seite oben und unten acht. An der achten Stelle ganz hinten wächst bei den meisten Menschen ein Weisheitszahn, ihn nennt der Zahnarzt deshalb „Achter“. Oft bleiben sie im Kiefer stecken und sind deshalb nicht zu sehen. Vom 16. bis etwa zum 40. Lebensjahr können sie dann in die Kieferhöhle wachsen. Bei vielen Patienten machen die Weisheitszähne irgendwann Probleme. Denn der Zahn hat oft keinen Platz, drückt gegen den benachbarten Zahn oder einen Knochen. Dann muss ein Zahnarzt einen oder gleich mehrere Weisheitszähne ziehen. Der Name Weisheitszahn kommt übrigens nicht davon, dass er besonders weise macht. Vielmehr bedeutet er, dass viele Menschen schon Lebenserfahrung gesammelt haben, wenn sie durchbrechen.