Mittelschwaebische Nachrichten

Nur nicht leichtsinn­ig werden

Nach der deutlichen Pleite gegen Anzing muss der VfL Günzburg gegen den nächsten Abstiegska­ndidaten an seiner Einstellun­g arbeiten. Der Gegner ist keine Laufkundsc­haft

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Günzburg Im Kampf um die Vizemeiste­rschaft in der Bayernliga trifft der VfL Günzburg am Samstag um 20 Uhr in Taufkirche­n auf den TSV Unterhachi­ng. Dort im „Hachinga Tal“kooperiere­n seit einiger Zeit die DJK Taufkirche­n und der TSV sehr erfolgreic­h unter dem Namen HT München in der Jugendarbe­it. Damit das HT keine leere Worthülse bleibt, sondern mit Leben erfüllt wird, veranstalt­en die Gründerver­eine einige gemeinsame Heimauftri­tte in Taufkirche­n. Ein solcher findet auch an diesem Wochenende statt. Rappelvoll soll die Halle werden.

Unterstütz­ung werden besonders die Unterhachi­nger Männer benötigen, denn sie tanzen mit dem Abstiegsge­spenst. Zwar haben vor Wochenfris­t der HSC Coburg II und der HSC Bad Neustadt in ihren Ligen gewonnen, doch ob der aktuelle drittletzt­e Platz in der Bayernliga­Tabelle am Ende reicht, das wissen nur die Handballgö­tter. Derweil ist alles eng. Bis zum siebten Platz, den aktuell die TG Landshut bang in Händen hält, sind es gerade einmal zwei Punkte. Ein knallharte­r Abstiegska­mpf.

Warum die Hachinger um Trainer Christian Sorger da unten stehen, versteht so richtig keiner. Das HT trägt Früchte: Die Mischung aus Jung und Alt stimmt. Mit Johannes Borschel und Martin Dauhrer gibt es auch die notwendige­n Führungssp­ieler. Der Trainer und Abteilungs­leiter Gregor Christofor­is entstammen dem Hachinger Team, das dereinst in der Regionalli­ga für Furore sorgte. Es mangelt also auch nicht an Fachwissen. Wie in der Vorsaison startete der TSV gut in die Runde, das Vorspiel in Günzburg war noch ein Spitzenspi­el. Nach einem 20:26 drehte der VfL die Begegnung und gewann am Ende 30:27. Damals hätte das junge VfL-Team lernen können, dass Leistungss­port alllleiin sscchhieie­rre Freude bereiten kann – ganz ohne vorher geplante Kabinenpar­ty wie kürzlich bei der Pleite gegen Anzing. Das lenkt ab. Möglicherw­eise haben auch die Unterhachi­nger daraus nicht die richtigen Schlüsse gezogen, die Art der Niederlage schien zu sehr zu beschäftig­en. Dennoch schlossen sie die Rückrunde mit stolzen 14:12-Punkten ab. Danach gelang dem sympathisc­hen Verein leider wenig. Ganze 4:16-Punkte stehen in der Rückrunden­tabelle. Alles wird der TSV Unterhachi­ng am Samstag in die Waagschale werfen. Ein oder zwei Siege, früher gelang das so oft, können genügen.

Schon seit dem Landesliga­jahr kann der VfL Günzburg schlecht mit solchen Ausgangssi­tuationen umgehen. Der reine Blick auf die Tabelle, das Bemühen von Erfolgsten­denzen ist reine Statistik und dummes Zahlenwerk. Die Wahrheit liegt auf dem Feld. Die Unterschie­de zwischen dem Tabellenvo­rletzten TSV Ottobeuren und dem vorderen Tabellendr­ittel sind minimal. Es ist ganz harter Männerspor­t, keine Poolparty, kein Bezirksobe­rligaSpaß. Auch das „Unspiel“gegen Anzing dürfte die Hachinger zusätzlich motivieren. Überrasche­nde Niederlage­n von Spitzenman­nschaften im Abstiegska­mpf machen nicht gerade beliebt. Da wartet keine Handballpa­rty, sondern ein hartes Gefecht, das man annehmen muss.

Außer Pascal Buck sind alle VfLSpieler fit. Im Tor darf bis zum Saisonende wieder Dennis Mendle ran, um Spielantei­le zu sammeln. Als Rösch-Ersatz hat er in der Hinrunde einen wesentlich­en Beitrag zum guten Abschneide­n der Mannschaft geliefert. Danach baute Trainer Hofmeister wieder auf seine Stammforma­tion. Jetzt gilt es, das Talent zu fördern. Schließlic­h habe, so der Coach, auch Mendle, wie jeder andere Spieler im Kader, in jedem Training „Vollgas“gegeben. Keine Gedanken zur Liga muss sich der TV Erlangen-Bruck mehr machen. Auch wegen der VfL-Pleite gegen Anzing konnten die Franken am vergangene­n Wochenende eine mehr als verdiente, sehr souveräne Meistersch­aft feiern.

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Archivfoto: Ernst Mayer Das Günzburger Torwart Talent Dennis Mendle ching) darf bis Saisonende Spielpraxi­s sammeln. (hier im Hinspiel gegen Unterha

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